UNSERE REZENSION

 

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Spezial                 1

 

Mylady und die Musketiere

MANTEL, DEGEN und Diamanten

 

Wieder einmal Mylady Winter gegen die Musketiere um die Diamanten. Genau so verteilen sich auch die Rollen im Spiel. Mylady Winter hat auf ihrer Seite Rochefort, ihren Leibwächter, zahlreiche Handlanger, Hinterhalte, Arglist und Karten für Paris und Louvre. Die Musketiere wiederum verfügen über zusätzliche Fähigkeiten, Sonderfähigkeiten und Ausrüstung, sie nützen die Abenteuerkarten, die es in den Varianten Fähigkeitskarten, Kampkarten und Personenkarten gibt. All dies spielt sich auf einem Plan ab, der Arsenal, Diamantnadeln, einem Aufenthaltsort für Mylady, einem ebensolchen für Richelieu, dazu noch Vieux Colombier, die Unterkunft der Musketiere, sowie Bastille, Paris, Louvre und La Rochelle zeigt.

Die Musketiere müssen Missionen erfüllen, diese begegnen ihnen in Form von Herausforderungen, Duellen und Hinterhalten.

Eine Herausforderung ist eine Probe auf eine Fähigkeit der Musketiere, also auf Bildung, Charme, Edelmut oder Tapferkeit, sie haben Werte von 5 bis 8 und die Musketiere bestehen die Probe, wenn sie diesen Wert erreichen. Er setzt seine Fähigkeit ein und spielt dazu passende Abenteuerkarten.

Stellen sich die Musketiere einem Duell mit einem von Mylady’s Vasallen werden die Würfel genutzt, dabei prüft der Musketier ob er einen geheimen Fechtstoß geschafft hat, eventuell auch sein Widersacher. Gelingt dies keinem der Kontrahenten, werden Degen und Schilde verglichen. Wird ein Musketier verwundet, reduziert er seine Lebenspunkte, hat er alle verloren, geht er nach Vieux Colombier um sich zu erholen. Ein verwundeter Widersacher wird entfernt, Handlanger gehen zurück auf die Hand von Mylady, Rochefort kann geheilt werden. Ein siegreicher Musketier erhält Gold oder Heldenmarken als Belohnung.

Gerät der Musketier in einen Hinterhalt, gelten besondere Bedingungen für den Ort. Ein Hinterhalt wird entfernt, wenn er überwunden wird oder die Mission erledigt ist, Hinterhalte gegen NICHT zurück an Mylady.

 

All dies wird in Spielrunden abgewickelt, die in vier Phasen unterteilt sind:

Zuerst ist Mylady am Zug: Sie wählt ihren Aufenthaltsort und kann eine Paris-Karte von der Hand nach Paris legen. Dann kann Mylady wahlweise eine Arglistkarte ziehen oder eine Arglistkarte ausspielen, die sofort umgesetzt wird. Danach folgt die Phase der Musketiere: Jeder nicht kampfunfähige Musketier kann drei Aktionen ausführen. Die Reihenfolge der Musketiere ist beliebig, jeder muss aber alle drei Aktionen abwickeln, bevor der nächste Musketier an die Reihe kommt. Mögliche Aktionen sind:   Eine Abenteuerkarte ziehen, Bewegung, Karten austauschen, eine Personenkarte spielen, Verstärkung in La Rochelle, eine Herausforderung annehmen, ein Duell fordern oder sich ausrüsten bzw. verbessern.

 

Am Ende wird noch eventuell ein Duell mit Rochefort und die Belagerung von Rochelle abgewickelt. Befindet sich Mylady an einem Ort, wo ein Musketier ein Duell, eine Herausforderung oder eine Paris-Karte ausführen will, muss sie sich zu erkennen geben und der Musketier muss sich mit Rochefort duellieren. Letztendlich ist die Mission der Diamantnadeln entscheiden, nur wenn die Musketiere diese Mission erfolgreich bewältigen, gewinnen sie as Spiel gegen Mylady.

 

Auf all die zahlreichen Details, die für jeden Ort, jeder Herausforderung etc. zu beachten sind, würde den Rahmen sprengen, es genügt zu sagen, dass das Spiel eine tolle Rekapitulation des Romans von Alexandre Dumas bietet, mit wunderschöner Ausstattung und dem Flair der großen Mantel- und Degen-Abenteuer und auch Abenteurer und ihrer Darsteller, von Erol Flynn bis Robin Hood.

Mit nur 2 Schildern und Schwertern auf ihren Würfeln scheinen die Musketiere anfangs im Nachteil gegen die 3 Schwerter und 3 Schilde auf Mylady’s Würfeln, aber die Verbesserungen helfen natürlich sehr! Trotzdem haben die Musketiere alle Hände voll zu tun um Mylady und ihre Handlanger in Schach zu halten. Dies ist einmal ein kooperatives Spiel, indem der Gegner – in diesem Fall Mylady de Winter – genügend Macht bzw. Fähigkeiten besitzt um es ernsthaft mit den restlichen Spielern – bis zu vier können die Musketiere verkörpern – aufzunehmen. Eine sehr nette Facette des Spiels ist die Simulation von Mylady’s Spionen: Die Spieler der Musketiere können und müssen sich untereinander beraten, was am besten zu tun ist, um eine drohende Katastrophe abzuwenden oder eine Mission zu bewältigen, doch sie müssen dies offen tun und aufgedeckte Karten auch dem Mylady-Spieler zeigen, denn Mylady hat ja ihre Spione überall. Ein ebenso überraschender wie ungewöhnlicher Mechanismus ist die beliebige Reihenfolge, in der die Musketiere ihre Aktionen absolvieren können, dies erlaubt optimalen Einsatz der Fähigkeiten jedes einzelnen Musketiers. Und natürlich wird das Spiel leichter für die Musketiere,w enn mehr Spieler beteiligt sind.

 

Alles in allem bestes Abenteuer mit Stil und Eleganz, mutige Entscheidungen sind gefragt und etwas Geduld beim Mylady-Spieler, er muss schließlich jede Runde die Beratungen der Musketiere und deren Aktionen abwarten. Mylady und die Musketiere ist sicher eines der besten Kooperativspiele der letzten Jahre, wenn nich überhaupt, wieder ein großer Wurf von Ystari. Chapeau!

 

Version        : de

Regeln         : de en fr

Text im Spiel : ja

 

Spieler         : 1-5

Alter            : 12+

Dauer           : 90+

Autor           : François Combe, Gilles Lehmann

Grafik          : Frédéric Cérani, Arnaud Demaegd, Cyril Demaegd

Preis            : ca. 40 Euro

Verlag          : Ystari 2010

Web             : www.ystari.com

Genre          : Kooperatives Abenteuerspiel

Zielgruppe    : Mit Freunden

Spezial         : 1 Spieler

Version        : de

Regeln         : de en fr

Text im Spiel : ja

 

Kommentar: Tolle Grafik und Ausstattung * wunderbare Umsetzung des Romans * Mylady ist guter adequater Gegner für die Musketiere * viele Regeldetails

Vergleichbar: Schatten über Camelot und andere Kooperativspiele

Andere Ausgaben: in Französisch bei Ystari, in Englisch bei Rio Grande Games

Meine Einschätzung: 6

Statement Dagmar de Cassan: Mylady und die Musketiere ist ein lupenreines Abenteuerspiel und eine der gelungensten Umsetzungen einer Literaturvorlage in ein Brettspiel, und nach dazu ein hervorragendes Kooperationsspiel

 

Zufall                            2

Taktik                  3

Strategie__                  1

Kreativität           0

Wissen_               0

Gedächtnis          0

Kommunikation   3

Interaktion                   3

Geschicklichkeit  0

Action                  0