Knock Out

 

Knock Out

von Wolfgang Panning

für 3 -5 Spieler ab 12 Jahren

TM-SPIELE GmbH, 1994

 

Eine wunderschöne Schachtel, nettes Design, schön ausgearbeitet. Über die Übergröße der Schachtel wollen wir nicht reden, denn das scheint momentan bei den Firmen (egal welche) immer mehr in Mode zu kommen. Entgegen allen Regeln der Vernunft bekommt man immer mehr Luft verkauft. Es hat sich noch nicht herumgesprochen, daß Leute auch Qualität ohne Quantität kaufen.

 

Aber sonst ein bezeichnender Titel für die Spielidee. Man darf sich als Boxmanager versuchen, und soll möglichst erfolgreich sein. Wobei? Nun erst einmal in boxtechnischer Hinsicht und zweitens auch in finanzieller Hinsicht. Spielziel ist es, am Ende der Saison das meiste Geld verdient zu haben.

 

Dazu bekommt jeder Spieler zwei Boxer (einen großen und einen kleinen Boxer) in drei Stufen (als Amateur, Profi und Champion verschieden viel Wert) und 12 Boxkarten (in den Werten 1,1,2,2,2,,3,3,4,4,5,5) und 100 000 Schmelings (Geld). Das soll nun vermehrt werden durch Wetten und Siege (Preisgelder).

Dazu muß oder soll man natürlich boxen und hat auch einen Boxring dafür. Einen 25 x 25 cm großen Plan, in der Mitte ein KO-Feld und auf jeder Seite 6 Feldern, auf denen sich die Boxer hin und her bewegen. Diese Bewegung geschieht von einem bestimmten Startfeld aus und wird mit den Boxkarten gewertet, wobei der Wert der Karten die Kraft dahinter repräsentiert. Das heißt, je höher die Karte, desto mehr wird der Gegner zum KO-Feld gedrängt. Der Haken daran: Eine einmal ausgespielte Karte ist weg (wird abgelegt). Jeder Kampf dauert max. drei Runden. Der Gegner, der näher am KO-Feld ist, hat nach Punkten verloren. Sollte ein Spieler mit seinem Boxer KO gehen, ist der Kampf sofort zu Ende, und der Boxer scheidet aus dem Spiel aus. Soviel also über den Kampf selbst.

 

Eine normale Spielrunde durchläuft 6 Phasen:

1. Herausforderung

Ein am Anfang ausgeloster Spieler sucht sich einen Gegner aus. Nach dem Kampf darf der linke Spielnachbar herausfordern usw.

 

2. Training

Man sucht sich vier Karten aus seinen Boxkarten aus, mit denen man kämpft.

 

3. Wettabschlüsse

Nun geht es also ums Geld. Dazu dürfen zuerst der Herausforderer, danach der Herausgeforderte, und anschließend reihum die Spieler abwechselnd auf oder gegen einen Boxer wetten. Wetten, die von keinem Spieler gehalten werden, hält die Bank. Sie zahlt allerdings nur die halbe Quote aus. Verlorene Wetten gegen die Bank kommen in den Bonustopf.

 

4. Kampf

Siehe oben.

 

5. Siegerehrung

Der Sieger bekommt als Preis einen Pokal, das Doppelte seines Wertes ausbezahlt und steigt um ein Klasse auf. Als Trost erhält der Verlierer ein Kotelett und den einfachen Wert ausbezahlt. Ausnahmen sind KO gegangene Boxer, sie sind ganz aus dem Spiel.

 

6. Kassieren der Wetten.

Braucht nicht extra erklärt zu werden, oder?

 

Das Spielende ist gekommen, wenn aus Kartenmangel kein Boxer mehr in der Lage ist zu kämpfen. Bei der Abrechnung bekommt man den Wert seiner Boxer, 5000 für jede übriggebliebene Boxkarte, und das Bonusgeld (Verlustgeld an die Bank) wird an den /die erfolgreichsten Boxer ausgezahlt.

Also haben meine Freunde und ich es einmal gespielt und uns nach der ersten Runde angeschaut und gefragt. Das war alles? Aber das dürften sich die Autoren auch gefragt haben oder worden sein und daher gibt es auch eine Profiregel:

 

Diese ganz kurz: Es gibt 2 Boxsaisonen, kein Bonusgeld nach der ersten Runde.

Alle Champions werden Superchampions (x2 Wert verdoppelt), ausgeschiedene Boxer dürfen erneut starten, Änderung in der Startaufstellung (je nach Titel), Titelkämpfe (2 Superchampions um Weltmeister (Wert x3), Champion gegen Superchampion oder Weltmeister -Titel geht auf den Sieger über, Amateure können keine Superchampions oder Weltmeister herausfordern.

 

Nachdem uns also die normale Version nicht übermäßig befriedigt hat, probierten wir also auch noch die Profiversion. Sie ist spielbarer, zumindest erhält sie durch die verschieden weiten Startaufstellungen mehr Taktikelemente. Was auf jeden Fall stört sind die Limitierung auf 8 bzw 16 Wetten. Das merkt man vor allem bei voller (Spieler) Besetzung. Das Spiel wäre ohne die Wetten wahrscheinlich spannender und nicht so verfälschend.