Venga-Venga!

 

Das Spiel:

Venga Venga

Verlag: Selecta

Autoren: Arno Steinwender und Ronald Hofstätter

Anzahl der Spieler: 2-4

Alter: ab 5 Jahren

 

Die Besprechung:

martina_nowak@chello.at

 

Stellt euch mal einen idyllischen Bauernhof vor. Die Pferde, die Kühe und die Schafe grasen friedlich auf der Weide, die Schweine grunzen fröhlich im Stall, die Hähne halten nach dem Wetter Ausschau und die Hunde laufen wedelnd überall herum. Im Bauernhaus sitzen die 4 Bauern bei Kaffee und Kuchen und unterhalten sich, welch Glück sie haben, dass alle Tiere so gesund sind und dass sie das auch hoffentlich bleiben. Ja und genau deswegen steht heute wieder der regelmäßige Gesundheitscheck durch den Tierarzt auf dem Programm.

 

Schon biegt das Auto des Tierarztes um die Kurve. Aber was ist das? Alle Tiere sausen wie wild durch die Gegend! Nein, heute wird nicht geimpft, ihr braucht doch keine Angst zu haben, nun bleibt doch stehen! Es geht doch nur um einen Gesundheitscheck! Es ist zwecklos, von selber kommen die bestimmt nicht zurück. Also ist jetzt die Mithilfe der Spieler gefragt. Alle müssen den 4 Bauern, die Kuchen und Kaffee im Nu vergessen haben, helfen, die Tiere einzufangen.

 

Der Tierarzt erklärt: „Für jeden Bauern gibt es einen Gesundheitspass, wer ein Tier einfangen kann, erhält für dieses Tier auch einen Stempel in den Pass.“ Und damit sich auch jeder besonders anstrengt, veranstalten die Bauern auch gleich ein Spiel: Wer als Erster 4 Tiere eingefangen hat, ist Sieger. Ob die Siegesprämie dann der verbliebene Kuchen ist, das bleibt das Geheimnis der Bauern.

 

Und wie wird nun gespielt: Auf dem Spielplan sieht man ein Bauernhaus, das ist der Platz von dem aus die 4 Bauern starten. Dann gibt es viele bunte runde Felder, das sind die Wegfelder, auf denen die Tiere herumsausen. Netterweise bewegen sie sich nur auf diesen Feldern und nicht irgendwo dazwischen. Die Startfelder der Tiere sind gleichmäßig über den Spielplan verteilt. Jeder Spieler erhält einen Gesundheitspass in seiner Farbe. Dieser Pass hat 6 Kästchen, jeweils eines für Hund, Hahn, Schaf, Kuh, Pferd und Schwein. In jeden Pass wird ein leeres Blatt Papier gelegt.

 

Im Spiel befinden sich 2 Würfel: Der Symbolwürfel ist der Würfel für die Tiere, auf jeder Seite befindet sich ein anderes Tier. Der Punktewürfel ist der Würfel für die Bauern. Die Punkte geben an, wie viele Schritte der Bauer gehen darf.

 

Wer an der Reihe ist, würfelt mit beiden Würfeln. Zuerst kommen immer die Tiere dran. Das erwürfelte Tier muss auf das nächste freie Feld seiner Farbe gezogen werden, wobei keine anderen Tiere und auch keine Bauern übersprungen werden dürfen. Gibt es mehrere Möglichkeiten, dann darf sich der Spieler aussuchen, wohin das Tier läuft, gibt es keine Möglichkeit, dann bleibt das Tier – vielleicht vor Schreck – einfach stehen. Dann kommt der Bauer, er kann maximal so viele Felder gehen, wie der Würfel anzeigt, er darf aber auch Punkte verfallen lassen. Der Bauer darf zwar kein Tier, wohl aber einen anderen Bauern überspringen. Gelingt es nun aber dem Bauern, seinen Zug auf einem Feld zu beenden, auf dem auch ein Tier steht, dann muss dieses Tier, sofern es noch nicht war, nun wohl oder übel doch zum Gesundheitscheck. Man erhält dafür den entsprechenden Stempel des Tieres in den Gesundheitspass. Stempel, Stempel – ja wo ist denn dieser Stempel nur? – im Schwanz? Tatsächlich, vorsichtig, damit es dem Tier auch ja nicht weh tut, zieht man den Schwanz aus der Tierfigur und siehe da, da ist doch wirklich ein kleiner Stempel drauf. O.K., Tier gesund, kann wieder laufen. Husch, weg ist es wieder, man darf es irgendwo auf dem Spielplan auf ein Feld mit der entsprechenden Farbe stellen, aber vielleicht nicht unbedingt einem anderen Bauern oder Mitspieler direkt vor die Nase.

 

Weil der Tag nicht ewig dauert und die Bauern auch schon müde werden vom vielen „Venga-Venga“- oder „Komm-Komm“- rufen, beschließen sie, nur so lange Tiere einzufangen, bis einer 4 Stempel hat und damit 4 Tiere erfolgreich dem Tierarzt vorführen konnte. Morgen ist ja auch noch ein Tag, oder?

 

Venga-Venga! ist von Ronald Hofstätter ja nur ein weiteres Spiel, das von ihm erschienen ist, von Arno Steinwender aber ein absolut gelungenes Erstlingswerk, zu dem man beiden nur herzlich gratulieren kann. In diesem Spiel wurde eine von Kindern immer gern gemachte Aktivität, nämlich die des Stempelns, ganz geschickt in ein Spiel integriert. Die Tiere sind alle wirklich süß und wunderschön aus Holz gemacht, und die herausziehbaren Schwänzchen können auch einen Erwachsenen faszinieren. Und weil das Stempeln ja so lustig ist, werden die Schwänzchen raus und rein und wieder raus und wieder rein gesteckt, es  scheint aber so zu sein, dass auch häufiges Schwänzchen raus und rein der Stabilität nicht schadet. Auch wenn das Spiel vielleicht eher für Kinder des Vorschulalters gedacht ist, war meine 8-jährige Tochter so begeistert davon, das sie unbedingt ihre erste „Rezension“ zu diesem Spiel schreiben wollte, die ich den Lesern nicht vorenthalten möchte, weil sie wirklich spontan und von Herzen gekommen ist und vielleicht mehr Aussagekraft hat als alles, was ich bisher zu diesem Spiel gesagt habe. Es ist schön, wenn sich neue österreichische Autoren trauen, ihre Ideen zu verwirklichen, weiter so!

 

Und hier ist Melanies Rezension:

 

Am Samstag habe ich Venga-Venga gespielt. Mir hat es sehr gut gefallen. Es gibt 4 Bauern, für jeden Spieler einen in den Farben rot, grün, gelb und blau. 6 Tiere, das Schwein, die Kuh, das Schaf, das Pferd, der Hund und der Hahn rennen dem Tierarzt davon. Die Bauern müssen die Tiere einfangen. Die Tiere haben im Schwanz einen Stempel versteckt. Sobald ein Spieler ein Tier gefangen hat, darf er den Schwanz aus dem Tier nehmen und es auf den Gesundheitspass stempeln. Der Spieler der zuerst 4 Tierstempeln im Gesundheitspass hat ist Sieger. Es ist für 2-4 Spieler ab 5 Jahren und super.