Rezension

 

Chamäleon gegen Hyäne

 

Crazy Race

 

Wer ist schneller?

Tiere liefern einander ein Wettrennen, wobei sie einander am Steuer der Zoowärter-Wagen abwechseln; es nehmen teil: Büffel, Chamäleon, Eisbär, Elefant, Erdmännchen, Fliegendes Tier, Gazelle, Gepard, Giraffe, Hyäne, Kamel, Känguruh, Krokodil, Nasenaffe, Nashorn, Nilpferd, Schimpanse, Steinbock, Strauß, Tiger, Widder, Wildschwein und Zebra und je ein zufällig zugeteilter Esel als Starttier für jeden Spieler.

 

Der Spielplan wird aus vier Grundteilen und 13 Bögen zufällig und damit immer wieder neu zusammengesetzt, es gibt damit eine Rennstrecke von Start bis Ziel, insgesamt fünf Palmen markieren Etappenende bzw. Ziel. Jeder stellt das Auto seiner Farbe auf das von seinem Esel bestimmte Startfeld und legt den Esel als erstes Zugtier an seine Wagenkarte. Nun werden noch so viele Tierkarten ausgelegt, wie es Mitspieler gibt. Jede Tierkarte ist links oben mit einer Ziffer markiert, sie steht für das Limit des Tiers. Manche Tiere haben noch eine Spezialeigenschaft, zum Beispiel „jeder türkisfarbene Würfel zählt maximal 1“.

 

Die Spieler sind reihum am Zug. Der aktive Spieler entscheidet, wie viele Felder der Strecke vor dem aktuellen Standort seines Wagens er befahren will, die Wagen anderer Spieler sind in diesem Moment nicht wichtig. Für jedes der gewünschten Felder nimmt der Spieler den entsprechenden Würfel, seine Wagenkarte zeigt ihm die Würfelwerte für jede Farbe. Will man also drei Felder weit ziehen, nimmt man den braunen, grünen und weißen Würfel, wenn die drei Felder vor dem eigenen Wagen diese Farbe haben, und würfelt alle diese Würfel. Ist die Gesamtsumme der Augen auf allen Würfeln danach kleiner oder gleich dem Limit des aktuellen Zugtiers, im ersten Zug also nicht höher als die Zahl auf dem eigenen Esel, war man erfolgreich und darf die gewünschte Anzahl Felder ziehen. Achtung! Man zieht die Anzahl Felder = Anzahl der Würfel, nicht die Summe der Augen! Übersteigt der Gesamtwert der Würfel das Limit des Tieres, darf man nur ein Feld weit ziehen.

 

So sind reihum alle Spieler am Zug, einmal pro Runde kann man die Spezialeigenschaft seines aktuellen Zugtiers nutzen. Hat mindestens ein Wagen die erste Palme passiert, endet die Etappe am Ende dieser Runde. Beginnend mit dem Spieler in letzter Position wählen alle Spieler in Reihenfolge ihrer Position im Rennen eine der ausliegenden Tierkarten und koppeln das neue Tier an ihre Wagenkarte. Das vorherige Tier legt jeder Spieler für sich zur Seite und es werden neue Tierkarten entsprechend der Spieleranzahl ausgelegt.

 

Erreicht der erste Wagen das Ziel, wird die Runde zu Ende gespielt. Dann addieren alle die Punktewerte in der rechten unteren Ecke ihrer gesammelten Zugtierkarten und ziehen ihren Wagen um die Gesamtsumme vorwärts. Wer nun in Führung liegt, hat das verrückte Würfelrennspiel gewonnen.

 

Für ein Kopf-an-Kopf-Rennen für zwei Spieler ändert sich nur die Auslage der Tierkarten sie werden erst nach Ende der vorigen Etappe für die nächste Etappe ausgelegt - eine pro Spieler und eine für je drei Felder der Distanz zwischen Führendem und Zweitpositioniertem - und der Spieler in zweiter Position wählt für sich und den Gegner aus.

 

Eigentlich nur Würfeln, könnte man meinen, aber weit gefehlt - Crazy Race ist ein fantastisches Familienspiel mit einigem Tiefgang; man muss bei der Wahl der Tiere auf die Limits und die Bonuswerte achten, muss zwischen zu viel Risiko und zu viel Sicherheitsdenken abwägen, wobei man zwei Würfel immer riskieren kann, denn einen Schritt kann man ja mindestens gehen. Super gelöst ist auch der Wiederspielwert, er ergibt sich - neben den grandiosen Spielspaß - auch aus dem Streckenaufbau. Durch die doppelseitigen Streckenteile, die nach Belieben eingefügt und ausgelegt werden ergeben sich andere Reihenfolgen der Farbfelder und damit werden andere Tiere wichtig, denn die unterschiedlichen Würfel haben unterschiedliche Maximalwerte von 2 bis 6.

Tierischer Würfelspaß für die ganze Familie, mit genug Spieltiefe auch für erfahrene Spieler.

 

Dagmar de Cassan

 

Spieler: 2-5

Alter: 8+

Dauer: 60+

Autor: Alessandro Zucchini

Grafiker: Michael Menzel

Preis: ca. 36 Euro

Verlag: Ravensburger 2017

Web: www.ravensburger.de

Genre: Rennen, Würfeln

Zielgruppe: Für Familien

Version: de

Regeln: de

Text im Spiel: nein

 

Kommentar:

Variabler Aufbau

Spieltiefe trotz einfachster Regeln

Auch für Vielspieler interessant

Absolut empfehlenswertes Familienspiel

 

Vergleichbar:

Rennspiele mit Würfeln, teils beeinflusst durch Positionen im Rennen

 

Andere Ausgaben:

Derzeit keine

 

Meine Einschätzung: 6

 

Dagmar de Cassan:

Ein rundherum gelungener Wurf, auch wenn man mal das Limit überschreitet! Glücksabhängig ja, aber genug Taktik um auch für erfahrene Spieler interessant zu sein interessant zu sein! Spielspaß für die ganze Familie.

 

Zufall (rosa): 3

Taktik (türkis): 2

Strategie (blau): 0

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 1

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0