Ali Baba

 

Das Spiel:

Von Gunter Baars

2-4 Spieler ab 7 Jahren

Spielefamilie: Der zerstreute Pharao

Ravensburger, 2002

 

 

WIN-Wertung:

AAA II UU 2-4 (3-4) m

 

Ali Baba

 

Seit Jahren erfreut und Gunter Baars mit seinen Spielideen rund um den Orient, vor allem zu Ägypten und den Pharaonen, wer erinnert sich nicht gerne an „Der zerstreute Pharao“ oder „Sphinx“. Heuer wandert das Thema von Ägypten auf die Arabische Halbinsel, Ali Baba und seine sagenumwobenen Schätze sind diesmal dran.

 

Wie alle Spiele dieser Serie ist auch Ali Baba wunderschön ausgestattet, die Spieleschachtel selbst fungiert als Schatztruhe. In den 9 Fächern dieser Schatztruhe verteilen wir zu Spielbeginn verdeckt die 29 Schatzkarten, die wir vorher mit den 7 Schlangenkarten gut gemischt haben. Die Schatzkarten haben verschiedene Werte, es gibt 12 Karten mit 1 Punkt, 10 Karten mit 2 Punkten, 6 Karten mit 3 und eine Karte mit 5 Punkten.

 

Da wir uns die Karten ja vor dem Verteilen nicht anschauen dürfen, haben wir nur die Gesamtmenge der Schätze die wir finden können im Kopf, und keine Ahnung, welche Karten wo stecken. Über die Fächer der Truhe kommt der Deckel, ausgestattet mit 7 Schlössern. Diese Schlösser lassen sich mit Hilfe eines Drehknopfs verstellen und dabei kommt bei jeder Drehung ein anderes Symbol zum Vorschein, die Reihenfolge der Symbole in jedem Schloss ist aber nicht identisch, d.h. nach dem Teppich kommt nicht immer die Palme und nach dieser nicht unbedingt das Kamel.

 

Aber warum sollen wir an den Schlössern drehen? Nun um die Truhe zu öffnen und Schätze zu bekommen. Das darf derjenige, dem es gelingt, auf allen Schlössern die Symbole in Übereinstimmung mit der aktuellen offen liegenden Flaschengeistkarte einzustellen. Wer dran ist, dreht ein Schloss 1, 2 oder 3 Felder nach links oder rechts. Zeigt das Fenster dabei das richtige Motiv für diese Position, darf der Spieler mit einem anderen Schloss weitermachen und dort versuchen, das richtige Symbol einzustellen usw. usw. Der aktive Spieler muss mindestens ein Schloss verstellen, darf danach aber, wenn er will, aufhören. Richtig eingestellte Schlösser dürfen nicht mehr verändert werden.

 

Wer es schafft, das 9. Symbol korrekt zu erdrehen, hat die Schlösser der Truhe entriegelt, darf sie öffnen und eine Schatzkarte ziehen. Hat er eine Punktekarte gezogen, darf er wieder eine Schatzkarte ziehen usw. bis eine Schlange auftaucht oder bis er freiwillig aufhört. Hört er auf, darf er die bisher gezogenen Schätze behalten, erscheint die Schlange, verliert er alle in diesem Zug gehobenen Schätze. Wer als erste Karte eine Schlange erwischt, darf einem Mitspieler eine Schatzkarte wegnehmen und sein Zug endet ebenfalls.

 

So wird nun weitergespielt, bis entweder alle Flaschengeistkarten durchgespielt sind oder bis die 7. Schlange erscheint, dann gewinnt der Spieler mit den meisten Schatzpunkten, bei Gleichstand der Spieler mit den meisten Schatzkarten.

 

Das ist alles? Ja das ist alles – wir haben einige Male gespielt und auch Spaß damit gehabt, aber der Lern- und Merkfaktor ist doch sehr groß, mit der Zeit kriegt man heraus, bei welchem Schloss der der Palast neben dem Schwert liegt oder der Krug nach dem Kamel kommt. Es werden jedes Mal 9 Symbole gebraucht,  aber es gibt nur die 6 Symbole Kanne, Palast, Palme, Kamel, Schwert und Teppich in jedem Schloss, also ist der Memory-Effekt ziemlich groß, da die Variationsmöglichkeiten der Reihenfolge von 6 Gegenständen nicht wirklich riesengroß sind – allerdings muss man dem Autor das Kompliment machen, er hat auch dies bedacht und das Spiel ist so konstruiert, dass man die Symbolscheiben der Schlösser wechseln kann, damit man neue Anordnungen bekommt. Die Schlösser selbst waren zu Beginn unserer Restspiele der eigentlich wirkliche Kritikpunkt, manche von ihnen ließen sich nur sehr schwer drehen. Aber auch hier verlief sich die Kritik im Laufe der Partien, die Schlösser drehten sich ein und dann funktionierten alle bestens.

 

Nicht das beste Spiel der Serie, aber ein gut und solide gemachtes Familienspiel, das vor allem Familien mit eher kleineren Kindern sehr viel Spaß machen wird, es kann durchaus schon von jüngeren Kindern als Siebenjährigen gespielt werden. Und die Schlangen bringen genügend Glücksfaktor hinein, dass nicht automatisch der Spieler mit dem besten Gedächtnis die meisten Punkte abstaubt.