Grand National Derby

Pferderennspiel

2-5 Spieler ab 10 Jahren

von Reiner Knizia

Piatnik, 1996

Eine kleine, handliche Schachtel, ganz im Trend der heurigen Spieleproduktion, und gleich obenauf die Spielregel verspricht ein Pferderennen. Unter der Spielregel finden sich Karten und 25 Holzchips in 5 Farben. 8 Karten sind Pferdekarten in 8 Farben, die restlichen 90 Karten sind unterteilt in je 10 Karten im Wert von 0-9 in den Pferdefarben und 10 schwarze Karten, ebenfalls in den Werten von 0-9, und dazu gibt es noch eine Karte, die ein Hindernis zeigt.

Und schon kann´s losgehen:

Die 8 Pferdekarten werden in beliebiger Reihenfolge untereinander aufgelegt, rechts darüber kommt die Hinderniskarte und markiert somit die erste Etappe. Die 90 Karten werden gemischt, dann bekommt jeder Spieler 8 Karten, die restlichen werden verdeckt als Stapel bereitgelegt, jeder Spieler bekommt je nach Spieleranzahl 4 oder 5 Wettsteine.

Das Spiel läuft über 5 Runden, dabei dürfen in den ersten vier Runden Wetten getätigt werden. Der Startspieler wird ausgelost, danach geht es reihum in folgender Reihenfolge:

1. Wette plazieren - wenn man möchte.

Will man wetten, plaziert man einen seiner Wettchips neben einer noch freien Pferdekarte, pro Runde kann auf jedes Pferd nur einmal gesetzt werden, aber ein Spieler kann in einer Runde auf mehrere Pferde setzen.

2. Karte spielen - das muß man, falls möglich.

Eine Geschwindigkeitskarte pro Zug, entweder eine schwarze, diese kann neben jedes Pferd gelegt werden, oder eine farbige, diese muß dann natürlich zum entsprechenden Pferd gelegt werden. Man darf auch auf schon gelegte Karten draufspielen, höher, niedriger, gleich, wie's beliebt. Legt ein Spieler eine Karte auf die letzte freie Position neben einer Pferdekarte, ist die Runde zu Ende und es wird gewertet.

3. Hat ein Spieler Karten auf der Hand, die zu schon ausgeschiedenen Pferden gehören, kann er sie abwerfen und mit

4. Nachziehen auf 8 Handkarten vom Stapel seinen Zug beenden.

Bei der Wertung scheidet das Pferd mit der niedrigsten obenauf liegenden Geschwindigkeitskarte aus, die Karte und die Geschwindigkeitskarten werden entfernt, ebenso eventuell auf dieses Pferd gesetzte Wettchips (also aufpassen! Gesetzte Wettsteine bleiben bis Spielende auf ihrer Position, man hat also nur 4 oder 5 Steine zur Verfügung!). Waren zwei oder mehr Pferde gleich langsam, scheidet das Pferd aus, das am weitesten unten in der Reihe, also am weitesten weg von der Hürde liegt.

Nun beginnt die 2. Etappe, die Hürdenkarte wird um eine Position nach rechts verschoben, die Geschwindigkeitskarten bleiben liegen, Wetten werden nun neben diese Karten gelegt und danach die neuen Geschwindigkeitskarten der aktuellen Runde.

Wetten können jetzt nur in diese Reihe plaziert werden, wieder nur eine pro Pferd, aber mehrere Pferde für einen Spieler sind möglich.

So wird weitergespielt bis zur fünften Etappe, in dieser können keine Wetten mehr plaziert werden. (Sind vor der fünften Etappe alle Karten ausgespielt, endet damit das Spiel). Damit verbleiben drei Pferde in der Wertung, und die Spieler kassieren folgende Punktewerde:

Wer bei der ersten Hürde auf ein Pferd gesetzt hatte, bekommt 4 Punkte, für die zweite Hürde drei, für die dritte Hürde zwei und für die vierte Hürde noch einen Punkt. Wer die höchste Gesamtsumme erwetten konnte, gewinnt.

Trotz meiner Skepsis gegenüber Wettspielen war ich begeistert, das Spiel läuft schnell und flüssig, man kann gut taktieren und muß auch aufpassen, einen Mitspieler nicht allzu deutlich an einem Hindernis aus der Bahn zu drängen, denn er könnte sich an der nächsten Hürde revancieren. Durch die neutralen Geschwindigkeitskarten kommt auch genügend Spannung ins Spiel, weil Mitzählen nicht unbedingt hilft.

Die Ausstattung ist wie bei allen Kartenspielen von Piatnik makellos und auch die Grafik stimmt bei diesem "großen kleinen" Spiel.

WIN-Wertung:

* Grand National Derby AAA UUU III 2-5