Himmelsstürmer

 

Himmelsstürmer

Parker 1991

2-6 Personen

Autor: Nik Sewell

 

Flugtag für Heißluftballons. Eigentlich erinnern mich Plastikgebilde eher an große, bunte Kinderschnuller, aber vielleicht ist das ein versteckter Kindheitstraum von mir, lieber der Sache nicht nachgehen.

 

Worum geht's? Es geht darum, 3 verschiedenfärbige Ballons, die man in Form einer Sponsorkarte zugewiesen bekommt, als erster ins Zielfeld zu kriegen. Seine"eigenen" Farben hält man natürlich vor den Mitspielern geheim. Jeder Ballon darf von jedem bewegt werden - also der gleiche Zugmechanismus wie bei Heimlich & Co. Die Punktezahl der Bewegung wird durch einen Würfel ermittelt. Die Zugrichtung wird durch einen auf auf den jeweiligen Feldern vorgegebenen Pfeil angegeben Ballons können also auch zurückgetrieben werden. Da spielt ein wenig die Idee des uralten Leiterspiels mit. Landet man auf einem bereits besetzten Feld, wird der dort befindliche Fesselballon in Richtung nächstes freies Feld geschubst. Und zwar ebenfalls laut vorgegebener Pfeilrichtung. Das ist zwar ein wenig unlogisch, weil es passieren kann, daß ein Ballon in die entgegengesetzte ''Stoßrichtung" getrieben werden kann - aber was solls. Beim Vorbeiziehen oder Überfliegen findet keine Reaktion statt.

 

An Sonderfeldern gibt es noch die

1. Flaute: Gelangt einen Ballon auf dieses Feld, darf er erst dann wieder bewegt werden, wenn er letzter des Feldes ist (siehe Elefantenparade). Einzige Ausnahme ist, wenn er von einem anderen Ballon weggeschubst wird. Dieser übernimmt dann sein Schicksal.

2. Gewitter: Hier muß man zurück zum Startfeld.

3. Sonnenstrahl; Wer seinen Würfelzug hier beendet, darf nochmals würfeln und denselben oder einen beliebigen anderen Ballon zusätzlich bewegen.

 

Die Regel ist klar und übersichtlich, was bei der Einfachheit wohl nicht schwer war. Aber selbst da gibt es ja, wie wir oft wo anders feststellen mußten, oft unnötige Unklarheiten. Zum Spiel ist schwer etwas zu sagen. Bekannte Elemente bunt zusammengemischt ergeben doch kein absolut befriedigendes Ergebnis. Die Ballons sind meist dicht zusammengedrängt und es kam in meinen Spielrunden einfach zu wenig Spannung auf. Gegen Ende ist man oft froh wenn endlich der erlösende Dritte im Ziel ist. Vielleicht lag es aber auch an der falschen Zusammensetzung der Spielrunde. Ich könnte mir vorstellen, daß es bei Jugendlichen (schließlich lautet die Spieleempfehlung ab 6 Jahre) mehr Anklang findet als bei verwöhnten Spielfreaks.

 

WlN-Wertung:

Himmelsstürmer AA UU WWW

 

PS. Eine Frechheit ist natürlich wieder einmal die Schachtel mit ausgestanzter Form und nichts als Luft Ich habe mir den Spaß gemacht und folgendes ausprobiert. Das ganze Material wäre spielend leicht in einem Drittel des Volumens unterzubringen gewesen. Kein Buchverlag würde es wagen, ein Buch von 600 Seiten herauszubringen, in dem die ersten und die letzten 200 Seiten leer sind. Warum zum Teufel bringen Spieleverlage den Mut zu solchen Aktionen auf.- Nicht nur, daß es in meinen Augen schon fast an Betrug grenzt, wenn man solche Mogelpackungen offeriert, liegt ein weiteres Problem im Platzbedarf. Es sollte doch im Interesse der Verlage liegen, mehr Spiele pro Haushalt unterzubringen. Und dann blockiert man den sicherlich nur beschränkt vorhandenen Platz mit Luft??? Dem ist glaube ich nichts mehr hinzuzufügen. Dafür gebührt Parker der große Minuswürfel.