Rezension

 

Bunt geht´s rund…

 

Arraial

 

... in den StraSSen Portugals

 

Arraial – ein Spiel um Straßenfeste in Portugal, das zu zweit zu dritt, zu viert und sogar ganz alleine gespielt werden kann und ca. 15 Minuten pro Mitspieler dauert; die Macher des Spieles heißen jetzt MEBO (früher Mesa Boardgames), ein kleiner Verlag der schon mit „Viral“ und verschiedenen anderen Titeln auf sich aufmerksam gemacht hat.

 

Die Schachtel verspricht Party! Bunt ist es und es gibt irgendwelche Formen, vielleicht ein Bauspiel? Nein, Arraial ist ganz anders, aber Spaß macht es trotzdem.

In Portugal feiert man gerne, oft ganz spontan und ohne besonderen Grund aber auf jeden Fall mit Tanz, Musik, leckerem Essen und Trinken.

Gefeiert wird auf der Straße, mit der Nachbarschaft, den Freunden und Bekannten und wer einfach so vorbeikommt, darf natürlich auch mitmachen. Dieses bunte Treiben nennen die Einheimischen „Arraial“! Wie man das ausspricht? Keine Ahnung, und auch egal, denn laut den Entwicklern des Spieles (natürlich Portugiesen) kommt es dabei darauf an, wo in Portugal man feiert.

 

Worum es in diesem Brettspiel geht habe ich gerade erklärt, aber wie funktioniert das auf dem Brett? Jeder Spieler hat seinen eigene „Straße“ auf der die Party starten kann. Gewonnen hat am Schluss der Spieler mit den meisten Besuchern, ganz einfach.

 

In der Schachtel sind vier Straßenpläne und vier Absperrungen, sowie ein zentraler Spielplan mit Drehscheibe. Dazu gibt es 24 Plättchen-Karten, die als Platzhalter für die 72 eigentlichen Plättchen gedacht sind. Diese Plättchen gibt es in gelb, blau, grün und rot, wobei jede Farbe zwei unterschiedliche Formen hat. Insgesamt gibt es also acht Formen mit denen gespielt wird.

Das Spiel ist in drei Phasen unterteilt, hierzu gibt es eine Phasenkarte und einen Markierungsstein.

56 hölzerne Besucher gibt es noch, je neun in den vier Farben plus weitere 20 in weiß.

Vier Besucherpaare kann man auch noch in der Schachtel finden; diese sind wieder in den Farben gelb, blau, grün und rot. Ach ja, es gibt auch noch drei Startspielermarker… man braucht aber nur einen.

 

Ganz einfach sind auch die gut gegliederten Regeln des Spieles:

Jeder Mitspieler bekommt einen Plan (seine Straße) mit einer je nach Anzahl der Mitspieler begrenzter Fläche zum Feiern. In der Mitte liegt ein weiterer Plan, der für alle Spieler nutzbar und mit einer runden Drehscheibe ausgestattet ist. Auf dieser Drehscheibe liegen immer drei Karten (mit Straßenfestständen) aus, die dem aktiven Spieler zur Verfügung stehen. Die Karten stellen quasi Platzhalter dar, für die tatsächlichen Straßenstände in verschiedenen Formen und Farben.

 

Vier Sorten gibt es, jede Farbe in zwei Formen. Am Rande sei erwähnt, dass der Illustrator hier nicht mit Ideen gegeizt hat, es gibt „einfach so“ verschiedene, liebevoll illustrierte Motive innerhalb der gleichen Kategorie. Wer nun am Zug ist, kann insgesamt bis zu drei Aktionspunkte einsetzen: Scheibe um 90 Grad drehen (1 Punkt) und/oder Karte nehmen und entsprechendes Teil einbauen (1 Punkt). Man muss aber in der ersten und zweiten Phase des Spieles mindestens eine Karte nehmen und das entsprechende Teil einbauen und zwar genau in der Richtung, die einem auf dem Drehplan zugewandt war. Es ist also erlaubt, gar nicht zu drehen und drei Karten zu nehmen, nicht aber drei Mal zu drehen und keine Karte zu nehmen. Anschließend baut man die Teile in sein Straßenfest ein und füllt dann das Rondell wieder auf, wobei man aus drei offen liegenden Karten auswählen darf, was der nächster Mitspieler als Auffüllmaterial zur Verfügung bekommt. Die gewählten Straßenfeststände sollten platzsparend und attraktiv zugleich verbaut werden, um so viele Besucher wie möglich anzulocken. Wie schon erwähnt müssen die Teile genau in der Richtung auf den Plan kommen, die dem jeweiligen Spieler zugewandt war, und die Teile dürfen nicht eingepuzzelt werden, das heißt die Lücke muss groß genug sein um das Teil bis unten durch zu lassen. Unten angekommen darf das Teil aber nach beiden Seiten verschoben werden, wenn Platz ist. Es kommt immer ein Besucher der entsprechenden Farbe, wenn zwei gleichfarbige Plättchen (Straßenstände) seitlich aneinandergebaut werden. Wird der (gleichfarbige) Stand noch größer, so kommen keine neuen Besucher dazu aber das zwei Punkte werte „Pärchen“ kann eventuell am Schluss das Zünglein an der Waage sein. Die Paare (es gibt eines pro Farbe) wollen nämlich immer dort sein, wo am meisten los ist, bzw. auf der größten Fläche. Gelingt es einem Spieler gar eine komplette Reihe in seiner Straße mit Plättchen (gleich welcher Farbe) zu belegen, so bekommt er mehr Platz! Seine Straßenabsperrung verschiebt sich ein Stück nach oben und es kommen „neutrale“ Besucher hinzu, die noch nicht sicher sind, ob sie mitfeiern wollen. Erst nach erfolgreichem Abschluss der soeben gespielten Phase (ein durchgespielter Kartenstapel) wird die Straßensperre nach unten gezogen und die weißen Besucher sind Punkte wert. Die zweite Phase verläuft wie die erste und in der dritten und letzten Phase muss statt nur einer Karte auch noch eine zweite verbaut werden. (Trotz insgesamt drei Aktionspunkten.)

 

Woran erinnert das Ganze? Genau, an das gute alte Tetris! Was auch erklärt, warum einem beim Spielen immer die gleiche Melodie im Kopf herum geht…Der Vorteil ist, dass einem die Regeln fast intuitiv klar sind und man nach einer kurzen „Aha-Phase“ losspielen kann. In den verschiedenen Phasen lohnt es sich durchaus, verschiedene Strategien anzuwenden. Zu zweit spielt es sich ganz wunderbar, zu dritt und zu viert ebenso. Die Solovariante ist eher ein Sudoku, macht aber auch Spaß.

 

Kati Knoll

 

Spieler: 1-4

Alter: 8+

Dauer: 15+

Autor: Nuno Bizarro Sentieiro, Paulo Soledade

Gestaltung: Nuno Saraiva

Preis: ca. 40 Euro

Verlag: Mebo Games 2018

Web: www.mebo.pt

Genre: Teile legen, Fläche füllen

Zielgruppe: Für Familien

Spezial: 1 Spieler

Version: multi

Regeln: de en pt

Text im Spiel: nein

 

Kommentar:

Attraktive Grafik

Sehr nettes Thema

Gutes Familienspiel

Solovariante funktioniert gut

 

Vergleichbar:

Tetris und andere Flächenfüllspiele

 

Andere Ausgaben:

Pandasaurus Games (en)

 

Meine Einschätzung: 6

 

Kati Knoll:

Gelungene Tetris Variante mit einem seltenen und sehr netten Thema, die Grafik bringt die bunte Feierstimmung toll herüber.

 

Zufall (rosa): 1

Taktik (türkis): 3

Strategie (blau): 0

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 2

Geschicklichkeit (grün): 2

Action (dunkelgrün): 0