Unsere Rezension

 

Das Star Trek Universum wird besiedelt

 

Star Trek Catan

 

Dilithium mit einer 5 und Sauerstoff mit einer 8

 

“tlhIngan Hol Dajatlh´a´”, “ghobe`”. Dann werde ich wohl doch in Deutsch schreiben müssen, denn ich fürchte so mancher ist der klingonischen Sprache nicht mächtig. Die sehr komplizierte Schreibweise habe ich auch mir erspart, denn die hieroglyphisch anmutenden Schriftzeichen kann man nur schwer zuordnen.

„Sprechen Sie klingonisch?“ „Nein?“ Das ist die Übersetzung der Einleitung und schon sind wir im Star Trek Universum, das schon meine Eltern Ende der 60er Jahre durch die ersten Fernsehjahre begleitet hat. Aber eines möchte ich noch anfügen. „Hoch laDbe´chugh batlh bIHeghbe´“ - „Wenn Du nicht alles liest dann wirst Du ehrlos sterben.“

Star Trek, ein absolutes „Must have“ Wissen für jeden Science Fiction Fan, und Catan, ein „Must have“ für jeden Brettspielfan, ist eine Kombination auf die schon viele gewartet haben. Wurden doch mit den Sternenfahrern von Catan und dem dazugehörigen Kartenspiel bereits die ersten Schritte getan. Soweit die Vorankündigungen und die Erwartungshaltung war dementsprechend hoch.

Das Cover ziert, wie kann es anders sein, das Raumschiff Enterprise, das wir alle mit Captain Kirk, Mr. Spock, Pille, Scotty und vielen anderen dieser erfolgreichen Serie und den Filmen verbinden. Da ich die Leserschaft kenne oder mich zumindest behaupten traue, dass die Leserschaft mit dem Spiel die Siedler von Catan vertraut ist, erspare ich uns allen eine ausführliche Regelerklärung und gehe nur auf die Änderungen zum Originalspiel ein.

Das Material und die Rohstoffe wurden angepasst. Statt der Straßen gibt es kleine Raumschiffe und diese werden auf kleine Sockel gesteckt. Anstelle der Siedlungen gibt es Raumstationen und wenn sie zu großen Raumstationen ausgebaut werden, steckt man dazu oben einen Teil auf. Diese Raumstationen bekommen ebenfalls kleine Kunststoffsockel.

Statt der vertrauten Rohstoffe Lehm, Holz, Erz, Weizen und Wolle gibt es Tritanium, Sauerstoff, Nahrung, Dilithium und Wasser. Die sechseckigen Plättchen stellen Planeten dar, von diesen erhält man die Rohstoffe. Der Räuber ist ein grüner Klingonenkreuzer der Raubvogelklasse, ein „Bird of Prey“.

Die einzige Änderung, die aktiv in das Spiel eingreift, sind die Unterstützungskarten. Zu Beginn erhält jeder Spieler eine der 10 Karten und jeder legt sie mit der A-Seite vor sich ab, die ersten vier Karten werden entsprechend der Regel vergeben. Die restlichen werden mit der A-Seite nach oben offen ausgelegt. Die Karte kann man während seines Zuges nutzen und danach hat man die Wahl, sie auf die B-Seite zu drehen oder gegen eine der offen ausliegenden auszutauschen.

Dreht man sie auf die B-Seite, dann hat man die gleiche Aktion nochmals zur Verfügung, muss die Karte aber gegen eine offen ausliegende austauschen wenn man sie wieder verwendet. Die Aktionen sind eine Rohstoffsorte 2:1 tauschen, einen Rohstoff von einem anderen Spieler ziehen der mehr Punkte hat, von Mitspielern Rohstoffe fordern und einige mehr.

Da die Raumstationen nicht ausgetauscht werden wie im Original, wo man die Siedlungen weg nimmt und Städte baut, sondern die Erweiterungen oben auf gesteckt werden, bekommt man nach den ersten zwei Ausbauten jeweils eine neue Station in den Vorrat.

Ansonst ist es ein Siedler wie wir es kennen, würfeln, handeln, bauen, 10 Siegpunkte erreichen und gewinnen.

 

Zwei geniale Ideen miteinander kombiniert, Star Trek und Catan, oder wie meine Chefredakteurin immer sagt, wenn man verliert sind die Würfel Schuld, wenn man gewinnt hat man genial gehandelt und optimal gebaut. Das Material ist das absolute Highlight im Spiel, die Raumschiffe sind genau gearbeitet und die Raumstationen wirken wie im Film. Man fühlt sich in die Serie versetzt. Durch die Sockel haben sie eine hohe Standfestigkeit.

Die Unterstützungskarten haben eine minimale Auswirkung auf das Spiel da wir, zumindest in unseren Partien, immer die falschen Karten auf der Hand hielten. Was nutzt mir Captain Kirk wenn kein 7er gewürfelt wird, da er nur dann einsetzbar ist oder ich zu wenige Rohstoffe besitze um 2:1 zu handeln.

Für jeden Star Trek Fan, der auch Siedler spielt, sicher ein Muss für die Sammlung, aber nur wegen der Unterstützungskarten das Spiel zu kaufen, halte ich für unnötig. Früher hat man die 10 Karten als „Give away“ auf einer Messe kostenlos erhalten, aber natürlich muss man das Material finanzieren und das geht nur indem man das Spiel neu auflegt. Captain Kirk und Mr. Spock mit Holzhäuschen und Holzstäbchen als Wegen kommt einfach nicht authentisch. Fairerweise ist aber auf der Rückseite ausdrücklich angeführt, dass das Spielprinzip 1:1 übernommen wurde.

So gesehen eine gute Idee um vielleicht auch die Fangemeinschaft von Catan zu vergrößern und so, so manchen Science Fiction Fan vor das Spielbrett zu locken. Dem geneigten Leser sei jetzt noch gesagt, fertig gelesen?

 „Qapla'“  „majQa'“ Erfolg! Bravo! Gut gemacht!

 

Kurt Schellenbauer

 

Spieler: 3-4

Alter: 10+

Dauer: 75+

Autor: Klaus Teuber

Grafik: Franz und Imelda Vohwinkel

Preis: ca. 37 Euro

Verlag: Kosmos 2012

Web: www.kosmos.de

Genre: Ressourcenmanagement

Zielgruppe: Mit Freunden

Version: de

Regeln: de

Text im Spiel: ja

 

Kommentar:

Sehr schönes Material

Unveränderte Regeln

Unterstützungskarten als neues Feature

 

Vergleichbar:

Alle anderen Ausgaben von Die Siedler von Catan

 

Andere Ausgaben:

Bei 999 Games

 

Meine Einschätzung: 5

 

Kurt Schellenbauer:

Eine gelungene Synthese zweier Universen und ein absolutes Muss für Fans von beiden.

 

Zufall (rosa): 2

Taktik (türkis): 2

Strategie (blau): 1

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 2

Interaktion (braun): 3

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0