Die Siedler von Catan Das Kartenspiel für zwei Spieler

 

Kartenspiel

2 Personen

von Klaus Teuber

Kosmos, 1996

 

Wer kennt es nicht, das gute 'alte' Siedler von Catan. Auf einem Hexraster versuchen die Spieler Siedlungen und Straßen zu bauen. Durch den Würfel werden die Ressourcen ermittelt, die jeder Spieler erhält. Da gibt es Erz, Lehm, Holz, Getreide und Wolle, die man für den weiteren Ausbau seiner Siedlungen zu Städten braucht, aber auch um die Straßen fortzuführen oder auch um neue Siedlungen zu gründen. Auch gibt es Fortschrittkarten, die einen Stadtausbau wie z.B. eine Bibliothek enthalten und es gibt auch Karten, die Ritter zeigen. Nun geht es darum, als erster 10 'Zivilisations-Punte' zu erreichen. Man erhält je Stadt 2 Siegpunkte, pro Siedlung einen Siegpunkt, die größte Rittermacht und die längste Handelsstraße zählen ebenfalls 1 Pukt auch die Punkte auf den diversen Fortschrittskarten werden gezählt. Soweit zum Brettspiel.

 

Beim neuen Kartenspiel ist jetzt alles ganz anders, oder? Also da gibt es Straßen und Siedlungen und Städte und Ressourcen und Ritter und ... HALT! Nicht noch einmal von vorn. Also wo liegen die Unterschiede?

 

Es ist ein 2-Personen-Spiel. Gut, auch das Brettspiel kann zu zweit gespielt werden, aber jeder, der probiert hat, weiß, daß das nicht das Wahre ist. Der nächste Unterschied ist, daß es nicht auf einem Spielplan gespielt wird, sondern es werden Karten ausgelegt. Weiters sind 12 Siegpunkte notwendig, es gibt Ereignisse und es gibt Karten mit Stadtausbauten, Rittern und vielen, vielen gemeinen Geschehnissen, die man seinem Gegenspieler von Zeit zu Zeit ausspielt.

 

Doch nun der Reihe nach: Beide Spieler beginnen mit 2 Siedlungen, die durch eine Straße getrennt sind, und jeder bekommt 6 Ressource-Karten, auf die die Werte 1-6 aufgedruckt sind, und die diagonal an die Siedlungen angelegt werden. Die 6. Ressource beim Kartenspiel ist Gold und dient lediglich zum Tauschen. Der Spieler, der an der Reihe ist, würfelt mit dem Ereigniswürfel. Darauf ist 2 mal des ? (Ereigniskarte) und je 1 mal der Ritter (der Spieler mit der größten Rittermacht erhält vom Gegner 1 Ressource nach Wahl), 1 mal Mühle (der Spieler mit der größten Handelsmacht erhält vom Gegner 1 Ressource nach Wahl), 1 x Erfolgreiches Jahr (beide bekommen je eine Ressource) und 1 mal Räuber (Wer mehr als 7 Rohstoffe besitzt, verliert alle Erz- und Woll-Ressourcen). Danach wirft der Spieler den Ertragswürfel und beide Spieler erhalten die gewürfelte(n) Ressource(n), wobei man nie mahr als 3 von einer Sorte besitzen kann. Danach kann der Spieler eine oder mehrere Aktionskarten ausspielen, wie z.B. den Feuerteufen, bei dem der Gegner bei einem Würfelwurf von 1-5 einen Stadtausbau zurück auf die Hand nehmen muß. Bei 6 darf sich der Gegner einen Ausbau vom Spieler aussichen, den dieser in die Hand zurücknehmen muß. Als nächstes kann der Spieler, wie beim Brettspiel, seine Ressourcen mit der Band (3:1) oder mit dem Mitspieler tauschen, und danach sein Fürstentum ausbauen. Legt ein Spieler eine neue Siedlung (hier nur durch eine Straße getrennt), so darf er sofort 2 weitere Rohstoffkarten anlegen. Siedlungen können mit 2 Ausbaukarten aufgewertet werden, Städte hingegen mit 4. Dafür gibt es keine doppelten Erträge, es denn durch Ausbauten wie z.B. die Getreidemühle. ALs letzte Aktion in seinem Zug ergänzt der Spieler seine Handkarten wieder auf 3 Stück (außer er besitzt Ausbauten, die mehr KArten erlauben). Danach ist der Gegner an der Reihe.

 

Soviel zum Spielablauf und nun zur Kritik:

Auch nach mehrmaligem Durchsehen der Karten: Es gibt nur 9 Siedlungskarten! Das heißt, daß der Spieler, der zuerst 5 Siedlungen gebaut hat, einen großen Vorsprung hat (2 Rohstoffkarten mehr), der kaum mehr wettzumachen ist. Daher wird jeder zuerst darauf achten, der Erste mit 5 Siedlungen zu sein und die Stadtausbauten hinanstellen. Der zweite große Minuspunkt ist, daß die Siegpunkte und auch die Punkte für die größte Handelsmacht nur sehr schlecht zu sehen sind. So muß man schon sehr genau schauen, ob jemand die erforderliche Siegpunkteanzahl oder die größte Handelsmacht besitzt.

 

Doch damit schon genug der Kritik, die Pluspunkte überwiegen bei weitem. So sind die Karten wirklich schön gestaltet und es gibt auch hübsche Holzsteine für die größte Ritter- und die größte Handelsmacht. Die Spielbarkeit ist jedoch das größte Plus. Die meisten 2-Personen-Spiele gewinnt der 'Klügere', da er mehr Züge vorausberechnen kann, bzw. der 'Glücklichere', der mehr 6er als sein Gegner würfelt. Bei diesem Spiel halten sich Strategie und Würfel doch ziemlich die Waage und der Verlierer hat trotzdem die Möglichkeit, sich auf die Würfel auszureden. Die Zeitangabe von 75 Minuten scheint mer etwas niedrig angesetzt, da wir noch fast jedesmal an die 2 Stunden benötigt haben. Dies ist aber kein Nachteil, da es uns dann immer noch zu früh zu Ende war. Darum an alle, die bei Schach, Twixt und Abalone bisher immer frustriert waren, hier habt ihr die Möglichkeit zurückzuschlagen. Die Siedler von Catan Das Kartenspiel ist mein Spiel des Jahres!

 

WIN-Wertung:

** Die Siedler von Catan Das Kartenspiel AAA UUU II TT 2 hh