Mit Freunden

 

der LOHNENDE Weg zur Handelsmacht!

 

Die goldene Stadt

 

Handelshäuser bauen und Handelsbriefe erwerben

 

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Am Sonntag war es wieder so weit: Spielenachmittag mit meiner Tochter und meinem Sohn war angesagt. Nun welches Spiel sollte das richtige sein? Ich machte den Vorschlag, meine Letzterwerbung auszuprobieren, Die Goldene Stadt aus dem Kosmos Verlag.

 

Die erste Frage meiner Tochter war: „Ist es eh kein zu langes Spiel, weil um 6 treff ich mich…!“  Der erste optische Eindruck von den Beiden brachte keine Ablehnung, daher wurde das Spielmaterial gemustert und Melanie erklärte sich gleich bereit, die Regeln vorzutragen. Nach einigen Minuten stellte sie jedoch fest, dass es besser wäre, wenn ich das Spiel kurz erklären könnte. Nach fünfzehn Minuten war der Spielablauf erklärt und wir starteten.

Vorbereitungen: Jeder von uns suchte nach den 18 Handelshäusern. Die Farbauswahl gestaltete sich schwierig, da niemand die schwarzen Häuser wollte. Also nahm ich sie. Die Münzen waren gleich verteilt und schon ging es an das Ordnen der Karten. Landschaftskarten, Warenkarten, Bonuskarten und Wertungskarten mussten aussortiert werden und das war aufgrund des fast gleichen Layouts gar nicht so auf Anhieb zu bewerkstelligen. Noch dazu kam die Frage: Wozu sind die verschiedenen Karten zu gebrauchen?

Ich sucht nochmals in den Regeln und fand die Erklärung doch prompt:  Um Handelshäuser zu bauen, benötigt man die Landschaftskarten. Die Warenkarten und Landschaftskarten sind als Belohnung für den Bau der Handelshäuser vorgesehen und die Bonuskarten sind erst zu Spielende relevant. Fragt sich nur, wozu Wertungskarten? Klar doch, nachdem jede Runde auch eine Wertungsphase beinhaltet, muss man doch wissen wie gewertet wird!

 

Die Karten beinhalten keinen Text, damit ist es einfacher den Inhalt in Erinnerung zu behalten und das Spielmaterial kann auch von Leuten verwendet werden, die nicht Deutsch sprechen. Der Spielplan ist ansprechend und übersichtlich gestaltet. Im Spiel richteten sich unsere Blicke ständig auf den Spielplan, um einen Überblick zu haben, wer nun dem Spielziel am nächsten war: Die Handelshäuser vom Spielfeldrand ins Zentrum der Stadt zu bauen. Dort gab es als Belohnung die wertvollen Handelsbriefe. Noch dazu nur für den, der zuerst dorthin kommt!

 

Spielablauf: Die Spielrunden bestanden jeweils aus 6 Phasen:

1. Wertungskarte aufdecken: Die oberste Wertungskarte wird aufgedeckt.

 

2. Landschaftskarten auslegen: Je nach Spielerzahl werden offen 3 oder 4 Kartenpaare aus den Landschaftskarten ausgelegt.

 

3. Bieten: Beginnend beim Startspieler setzt nun jeder Spieler seine Biethand auf ein freies oder ein bereits besetztes Kartenpaar. Freie Kartenpaare kosten kein Gold - setzt ein Spieler seine Biethand allerdings auf ein besetztes Paar, muss er dafür immer ein Gold mehr bezahlen, als in dieser Runde bereits bezahlt wurde, d.h. der erste Spieler zahlt 1 Gold, der zweite 2 Gold usw. Dies geht so lange, bis es keine freien Kartenpaare mehr gibt. Jeder Spieler erhält nun das gewählte Paar auf die Hand.

 

4. Handelshäuser bauen: Beginnend beim Startspieler darf nun jeder bis zu 2 seiner Handelshäuser mit einer durchgehenden Straßenverbindung bauen. Dabei gelten folgende Regeln: Außerhalb der Stadt darf pro Platz nur ein Haus gebaut werden - innerhalb der Stadt, darf jeder Spieler auf jedem Feld ein Haus bauen.

Um ein Haus zu bauen, gibt man zwei Karten der Landschaft ab, auf der man bauen möchte. Ausnahmen: Für einen Küstenort reicht eine Küstenkarte, für den innersten Stadtteil muss zusätzlich zu den 2 Karten noch ein Schlüssel abgegeben werden.

Außer bei den Küstenkarten darf man neue Handelshäuser nur angrenzend an eigene Häuser bauen. Zwei gleiche Karten darf man gegen eine andere Landschaftskarte tauschen.

Für den Bau eines Handelshauses erhält der Spieler eine Belohnung, z.B. Warenkarten, Goldstücke, Schlüsselkarten oder auch Handelsbriefe.

Am Ende der Bauphase darf jeder Spieler maximal 5 Karten auf der Hand halten.

 

5. Wertung: Nun wird die Wertungskarte ausgewertet. Jeder Spieler, der die abgebildete Ware vor sich liegen hat, oder der im abgebildeten Gebiet ein Haus besitzt erhält die angegebene Anzahl an Handelsbriefen. Hat ein Spieler als einziger die Wertung erhalten oder hat er die alleinige Mehrheit bei der Wertung, erhält er weitere 2 Handelsbriefe („Mehrheitsbonus“).

 

6. Rundenende: Reihum wird der nächste Spieler Startspieler.

 

Nach dieser kurzen Erklärung für alle, die am Sonntag nicht bei mir eingeladen waren, möchte ich mit meinem Spielbericht fortsetzen:

Marian gelang es als ersten Spieler, ins Zentrum vorzudringen. Er hatte nämlich eine gute Wahl zu den Orten getroffen, die den optimalen Weg ins Innere der Stadt ermöglichte. Ärgerlich war für Melanie bei ihrem Weg in die Stadt nur die Tatsache, dass ihr durch die Bietaktion  ihres Bruders, der „Zugriff“ auf wichtige Landschaftskarten verwehrt geblieben ist.

Ich hielt mich aus diesem Zweikampf heraus, obwohl ich diesen Spielzug auch hätte erwägen können. Näheres gilt es im Spielablauf unter „3. Bieten“ nach zu lesen.

Wie wir bald feststellen mussten, gab es inzwischen die einen, die fleißig Landschaftskarten sammelten und die anderen, die sofort alles „Kapital“ in den Bau neuer Handelshäuser investierten.  Marian gehörte eher zu den Sammlern und stürzte sich auf „Münzorte“. Melanie baute wie wild drauflos und suchte nur die Orte auf, wo es als Belohnung eine Warenkarte gab. Die weiteren Belohnungen, die während der Wertung zu erwarten waren, ergaben sich durch die Warenkarten und den „Mehrheitsbonus“.

 

Fazit

Bei Melanie stellte sich heraus, dass ihre Strategie auf die Wahl der richtigen Bonuskarte ausgerichtet war. Mithilfe dieser Karte sollte Melanie für jede Warenkarte drei Handelsbriefe erhalten. Das war entscheidend, um das Spiel einen Punkt vor Marian zu gewinnen.

Marian machte uns zunächst aufgrund seines Vorsprunges auf eine wichtige Regel aufmerksam: Im inneren Stadtteil ist für den Bau jedes Handelshauses ein Schlüssel erforderlich! Er glaubte zu wissen, nur beim Eintritt in diesen Abschnitt einen Schlüssel abgeben zu müssen. Nach einer Stunde stand also die Siegerin fest und wir waren alle zufrieden, den Nachmittag gemeinsam mit Spielen verbracht zu haben.

Es handelt sich um ein sehr ausgewogenes und ansprechendes Spiel, das mit einfachen Regeln zu spielen ist.

 

Erwin Kocsan

 

Spieler         : 3-4

Alter            : ab 10 Jahren

Dauer           : ca. 60 min

 

Autor           : Michael Schacht

Grafik          : Claus Stephan, Martin Hoffmann

Vertrieb A.   : Kauffert

Preis            : ca. 30,00 Euro

Verlag          : Kosmos 2009

                     www.kosmos.de

 

Genre                    : Aufbau- und Entwicklungsspiel

Zielgruppe             : mit Freunden

Mechanismen         : Handelshäuser bauen, Landschaftskarten nutzen

 

Zufall                     : 1

Wissen/Gedächtnis  :

Planung                 : 6

Kreativität              :

Kommunikation      : 2

Geschicklichkeit      :

Action                   :

 

Kommentar:

übersichtlicher Spielplan

taktisches Geschick erforderlich

einfache Regel

kurze Spieldauer

gute Möglichkeit zur Interaktion

 

Atmosphäre: 5

 

Vergleichbar

Amazonas

 

Erwin Kocsan:

Ein anspruchsvolles und interessantes Spiel mit einfachen Regeln und eher kurzer Spieldauer, das verschiedene Gewinnstrategien erlaubt.