REGATTA

 

REGATTA

Edition KLEE

ein taktisches Segelspiel für 2 - 6 Kapitäne

ab 10 Jahren

Auswahlliste Spiel des Jahres 1989

Spieldauer ca. 1 Stunde 12 min

 

Du klappst das hübsche Spielbrett auf, der See, in einen Raster unterteilt, liegt noch ruhig vor Dir. An einer Ecke rauscht ein Wasserfall über die Klippen; an den Ufern siehst Du eine liebliche Landschaft mit Feldern, Wiesen und kleinen Wäldchen, überflogen von Vögeln (sind es Störche, Möwen, Löffler oder gar die Kraniche des Ibikus? ). Mitten auf einem Feldweg lädt ein Bankerl zum Verweilen ein- scheint ein bißchen gefährlich oder? Hast Du Dich endlich satt gesehen an der Idylle, so kannst Du mit den weiteren Spielvorbereitungen beginnen: auf das Inselchen in der Seemitte wird die Windrose platziert. Nun muss der zu segelnde Kurs festgelegt werden: 2 Bojen,die eine senkrechte gerade Linie bilden müssen und zwischen denen die Boote hindurch segeln müssen ( als Start-und Ziellinie ) sind zusammen mit zwei anderen Bojen, die jedoch im Verlauf der Regatta umrundet werden müssen, im See zu verankern. Bei der Startaufstellung der Yachten hinter der Startlinie gilt es zu beachten, dass sie sich nicht gegenseitig den Wind aus den Segeln nehmen, sowie dass sie während der ersten beiden Spielrunden hinter der Startlinie bleiben müssen. Erst die dritte Runde gilt als eigentlicher Regattastart und wer zuvor die Startlinie überquert, muss erst wieder zurücksegeln, um danach erneut starten zu können.

 

Eine Spielrunde besteht aus je einem Spielzug eines jeden Mitspielers, ein Spielzug eines Spielers ist die Bewegung seiner Yacht um ein bis drei Streckenabschnitte, ein Streckenabschnitt ist die Fortbewegung um ein, zwei oder drei Felder in gerader Linie.

 

Der Startspieler jeder Spielrunde wirft zu Beginn der Runde den Spezialwürfel ins seichte Wasser des Sees - zeigt er eine Eins Zwei oder Drei, so heißt das, dass jeder Skipper in dieser Runde die entsprechende Anzahl an Streckenabschnitten segeln darf. Würfelt man den roten Pfeil, so wird die Windrose um eine Position gegen den Uhrzeigersinn weiter gedreht; erscheint jedoch der grüne Pfeil, so dreht man die Windrose um eine Position im Uhrzeigersinn weiter; zeigt sich der Würfel überraschend von seiner besten Seite (schwarze Pfeile) kann sich der Startspieler der Runde aussuchen, ob er die Windrose im oder gegen den Uhrzeigersinn verdrehen will. Dann wirft der Startspieler den Würfel bis eine Eins, Zwei oder Drei erscheint.

 

Eine Spielrunde kann also nicht nur daraus bestehen, dass der Wind dreht. Die Windrose zeigt an, aus wie vielen Felder ein Streckenabschnitt im Wasser jeweils besteht. Vor jedem Streckenabschnitt, den man neu zurücklegt, darf man, wenn man möchte gern, sein Boot auf seinem augenblicklichem Standortfeld um 45 Grad im oder gegen den Uhrzeigersinn drehen. Auf und durch besetzte Felder hinweg kann nicht gezogen werden. Alle Züge und Streckenabschnitte müssen komplett gezogen werden, auch wenn sich der Spieler dabei vielleicht in den Hintern beißt.

 

Jeder Freizeitkapitän erhält zu Beginn zwei Böekarten, sowie eine Spinnakerkarte. Ein Skipper kann jederzeit während seines Spielzuges eine Böekarte ausspielen, die dann durch einen plötzlichen, heftigen Sturmstoß den betreffenden Streckenabschnitt des Spielers um ein Feld verlängert. Eine einmal ausgespielte Böekarte wird abgelegt und aus dem Spiel genommen. Bei achterlichem oder raumem Wind kann man an seiner Yacht den Spinnaker setzen, um schneller voranzukommen. Ein gesetzter Spinnaker verlängert jeden Streckenabschnitt um ein Feld. Ändert sich der Wind oder soll ein anderer Kurs gesteuert werden, so kann am Anfang eines Streckenabschnittes der Spinnaker eingeholt werden. Dies kostet jedoch einen ganzen Streckenabschnitt.

 

Variante: Wer eine Regatta mit einem etwas berechenbarerem, also "schwerfälligem" Wind liebt, der sollte den Spezialwürfel durch den zweiten gelben ersetzen, womit die Chance, dass der Wind dreht, je Wurf von 50% auf 33,33333% sinkt; die Chance, dass ein Boot sinkt bleibt leider bei 0,00%.

 

Abschließend stelle ich fest, dass das vorliegende Spiel aus der Edition Klee durchaus als nettes Familienspiel geeignet erscheint. Für Spiel- und Segelfreaks allerdings gilt es zu bemängeln, dass die Spielregel einige Wirklichkeitsgetreue dadurch verliert, dass das Wegerecht zu Wasser praktisch überhaupt nicht berücksichtigt wurde oder nirgends ein plausibler Grund zu finden ist, warum man einen einmal gesetzten Spinnaker einholen soll. Positiv dagegen ist die hübsche Gestaltung des Spielbretts zu vermerken, sowie dass in der heutigen Wegwerf- und Plastikgesellschaft die Bojen und Schiffe (die Würfel auch, logo und claro) aus Holz gefertigt sind. Dass die Boote aber vorne !! am Bug einen großen Spalt besitzen, kann nur mit Gedankenlosigkeit erklärt werden; durch diesen optisch gravierenden Schnitzer sollen aber sie (am Spielbrett) und das ganze Spiel an sich nicht dem tiefen Untergang geweiht sein.

 

WlN-Wertung:

* Regatta W S I U AA