CASH ODER CRASH

 

CASH ODER CRASH

Ein Kartenspiel für 3-4 Spieler, ab 8 Jahren

von Wolfgang Riedesser, Heye Verlag, 1993

 

Für Cash oder Crash benötigt man Köpfchen, den richtigen Riecher und natürlich eine ordentliche Portion Glück - so heißt es jedenfalls auf der Spielregel. Nun, dem kann ich mich nur anschließen.

 

Zu Beginn wählt jeder Spieler eine Spielfigur, und bekommt dazu eine Farbkarte in der Farbe seiner Figur. Außerdem, jetzt kommts, eine Farbkarte in der Farbe seines linken Nachbarn, und eine Big Deal-Karte, die pro Runde nur 1 x ausgespielt werden darf.

Pro Spieler wird ein Kartensatz, bestehend aus den Karten +6, +2, +1, -3 und -2 herausgesucht. Da es insgesamt 4 Sätze gibt, bleibt bei einem 3-Personenspiel einfach einer übrig und wird beiseite gelegt. Die Karten werden gemischt, jeder erhält verdeckt 5 Karten und Chips im Wert von 35, und setzt die Spielfigur auf das Feld "0" am Spielplan. Ach ja, es gibt folgende Felder: 0, +1, +2, +3, +4, +5, +6, -6, -5, -4, -3, -2, -1, die sich kreisförmig zusammenschließen. (Auf -1 folgt also wieder die 0.)

 

Nun spielen pro Zug immer ZWEI Spieler Karten aus! Der Spieler an der Reihe legt verdeckt eine seiner beiden Farbkarten (seine eigene oder die seines linken Nachbarn) auf den Tisch, und der Spieler links von ihm spielt daraufhin verdeckt eine Zahlenkarte dazu, wohlwissend, daß er, falls er boshaft ist, auch seiner eigenen Figur schadet! Beide Karten werden aufgedeckt, und die Figur der offen liegenden Farbe zieht die ausgespielte Zahl an Feldern weiter. Bei einer positiven Zahl (z.B. +2) im Uhrzeigersinn, bei einer negativen (z.B. -3) gegen den Uhrzeigersinn. Positive und negative Werte sind also, wenn man es recht bedenkt gleichwertig. eine positive +6 kann mir genauso schaden, wenn sie mich ins Minus bringt, als eine -2 nützlich sein kann. Wurde nach dem Ausspielen und vor dem Aufdecken der Karten ein BIG DEAL gespielt, zählen die Werte doppelt. Die ausgespielten Karten werden beiseite gelegt.

Nun ist der Zahlenkarten-Spieler an der Reihe, legt eine Farbkarte auf, und sein wiederum linker Nachbar darf Weite und Richtung des Zuges mit einer Zahlenkarte bestimmen. Das geht solange, bis alle Karten verbraucht sind, also exakt 5

mal. Dann ist die Runde beendet, und es erfolgt eine Zwischenwertung.

Jeder Spieler muß nun den Zahlenwert, auf dem die Figur seiner Farbe steht, zahlen oder kassieren. Steht die Figur auf einem positiven Feld, erhält er die entsprechenden Chips von seinem linken Nachbarn, steht sie jedoch auf einem negativen Feld, zahlt er den Betrag an seinen linken Spielpartner.

Eine neue Runde beginnt. Jeder Spieler behält die Big Deal- und Farbkarten, und bekommt 5 neue Zahlenkarten. Der Spieler mit den wenigsten Chips beginnt wieder mit dem Auslegen einer Farbkarte usw. Nach einer vorher vereinbarten Anzahl von Runden ist das Spiel beendet. Der Spieler mit den meisten Chips gewinnt.

 

Ihr könnt Euch wohl vorstellen, daß man dabei in Schwitzen gerät, wenn man nicht weiß, welche Werte der liebe linke Nachbar in der Hand haben könnte, ob er mir also schaden könnte, oder vielleicht auch sich selbst nützen möchte. Vielleicht wäre ein bestimmter Wert für beide Figuren gleich günstig? Es kann auch umgekehrt recht spannend werden, wenn man nicht weiß, welche Farbkarte der rechte Nachbar ausgespielt hat. Könnte eine Verdopplung die Situation entschärfen?

Es kommt also zu kniffligen Situationen.

Heye hat hier ein nettes, lustiges Bluffspiel auf den Markt geworfen, das hübsch und zweckmäßig aufgemacht ist. Der Preis und die Größe dieses kleinen Mitbringspieles sind dem Spielwert durchaus angemessen. Es paßt auf jeden Fall sehr gut zu den Kreativ- und Kommunkationsspielen von Heye, die ja erst seit kurzem nicht mehr nur Puzzles sondern auch Spiele produzieren.

Das einzige, was man anmerken könnte, ist, daß in der Spielregel nicht geklärt ist, was passiert, wenn ein Spieler pleite geht. Das ist uns in unseren Testpartien auch prompt einmal passiert. Wahrscheinlich ist Heye überzeugt, daß die zu Beginn ausgeteilten Chips auf jeden Fall ausreichen, oder daß die betroffenen Spielrunden kreativ genug sind, eine eigene Lösung zu finden. Man kann ja eventuell anschreiben, oder den Verlierer auch einfach ausscheiden lassen.

Cash oder Crash ist für jüngere oder noch ungeübte Spieler sehr gut geeignet. Für anspruchsvollere Spielrunden ist es allerdings nur als Aufwrmspiel zu empfehlen. Es hat mir Spaß gemacht, vielleicht schaut Ihr es Euch auch einmal an.

 

WIN-Wertung

Cash oder Crash WWW III M S T UU AA (3-4)