MONAD

 

MONAD.

Von Sid Sackson. Für 2-4 Spieler. 1970

(3M).

Neuausgabe als:

Die 1. Million. 1987 (Hexagames).

 

O. Spielmaterial.

(a) Spielkarten in 6 Farben ("warm": A, B, C; "kalt": a, b, c), jeweils mit den Werten: 36, 16, 7, und 3, sowie je Spieler eine 1 (also 2-4 Einser jeder Farbe).

(b) Monaden (=Die [erstel Million): Wert 80.

(c) Stammkarten (je Farbe eine)

(d) Bonuskarten, die die Bonuskombinationen anzeigen: A-a, B-b, C-c.

1. Ausgangssituation:

(a) Jeder Spieler erhält verdeckt 6 Einer.

(b) Jeder Spieler erhält (offen) eine Stammkarte: (Nur bei Monad:) Bei drei Spielern wird nur eine Gruppe (A, B, C oder a, b, c) verwendet, bei vier Spielern werden nur 2 Bonuspakete verwendet.

(cj Die vier Sechsergruppen (3,7,16,36) werden - in jeweils zufälliger Reihenfolge offen (schuppenartig) aufgelegt.

 

2. Spielziel.

Jeder Spieler versucht durch geschickten Tausch Monaden zu erwerben. Gewonnen hat, wer als erster die festgelegte Zahl an Monaden erworben hat: bei zwei Spielern 5, bei drei 4, und bei vier Spielern 3.

 

3. Spielverlauf:

(a) Gezogen wird reihum. Ist ein Spieler am Zug, so muss er genau eine der beiden folgenden Aktionen durchführen: (ad) Eine

Karte vom Einerstoß abheben bzw. - wenn dieser Stoß verbraucht ist - den Abwurfstoß (der Einer) umdrehen (a2) Karten tauschen.

(siehe 4). Kann ein Spieler keine Aktion machen, weil sowohl der Stoß als auch der Abwurfstoß leer ist, und er auch keinen Tausch durchführen kann, so muss er letzteres nachweisen, indem er seine Karten vorzeigt.

 

4. Tausch

Für den Tausch (=Erwerben höherwertiger Karten) gibt es drei Möglichkeiten, die während eines Zuges (mit Ausnahme von (b1) und (c)) beliebig oft und in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden können. Erworben werden können die jeweils oben liegenden Karten der vier Gruppen, sowie Monaden. Einer, die beim Tausch abgelegt worden, werden (offen) auf den Abwurfstoß gelegt. Die übrigen Karten werden zu der betreffenden Gruppe zurückgelegt, und zwar unter die aufliegenden Karten.

 

(a) Handel: durch Abgabe von Karten (niedrigeren Wertes) mit einem Gesamtpunktewert, der mindestens dem Wert der gewünschten Karte (auch Monade) entspricht.

 

(b) Kauf: ein Paar, gebildet aus einer warmen und einer kalten Karte gleichen Wertes, gegen eine Karte der nächsthöheren Gruppe (1+1 gegen 3, 3 +3 gegen 7, 7 +7 gegen 16, 16 +16 gegen 36, 36 +36 gegen 80). Dabei kann eine Karte (3 oder höher) der Stammfarbe in Art eines Jokers auch für jeden anderen Wert derselben Farbe eingesetzt werden.

 

(b1) Erfolgt der Kauf durch ein Bonuspaar ohne Joker, so kann ein Bonus in Anspruch genommen werden, allerdings nur EINMAL - zum frei gewählten Zeitpunkt - während eines Zuges. Der Bonus besteht in den jeweils obersten Karten der niedriger wertigen Gruppen (also z.B. der Gruppen 3 und 7, wenn eine 16 erworben wurde), sowie der obersten Karte des Einerstoßes. (Monad/Deutsche Regel (Eugen Oker) und Die 1. Million: Eine leere Gruppe unterbricht die Bonuskette, d.h. z.B.: wird eine Monade/80 gekauft und ist keine 7 vorhanden, so besteht der Bonus nur in 36 und 16 - 3 und 1 verfallen.)

 

(c) Sprung: Vier, fünf, bzw. sechs, verschiedenfarbige Einer gegen eine 7, 16, bzw. 36. Dieser Tausch darf nicht als erster eines Zuges durchgeführt werden.

 

5. Teamspiel.

Entspricht dem Spiel zu viert: Zwei Teams - Partner sitzen einander gegenüber. Gewonnen hat das Team, das als erstes 5 Monaden erworben hat.

 

Besprechung:

MONAD ist ein ganz ausgezeichnetes Spiel für drei bis vier Personen (zu zweit ist es etwas weniger interessant). Ein echtes Spitzenspiel. (Dies ist eine Meinung, von der ich weiß, dass sie von vielen geteilt wird!) Es ist ein reines Taktikspiel, das allerdings nicht jedem Spieler die genau gleichen Chancen bietet, da die Ausgangslage der Karten mitunter wesentliche Vor- bzw. Nachteile bringen kann: Komme ich rasch zu meinem Stamm-Dreier als Joker? Liegen die warmen bzw. kalten Farben günstig bzw. ungünstig? Über mehrere Partien gerechnet, entscheidet jedoch eindeutig das bessere Spiel! Es ist daher äußerst erfreulich, dass MONAD nun nach längerer Zeit wieder erhältlich ist. (Nebenbei gesagt: Eine bemerkenswert große Zahl von 3M-Spielen gehört noch heute zu den besten Spielen überhaupt. Es ist bemerkenswert, wie wenige neue Spiele den Spielwert und die Qualität der Ausstattung dieser Spiele aus der Pionierzeit der Erwachsenenspiele erreichen bzw. übertreffen. Damals muss ein ganz hervorragendes Team am Werk gewesen sein, für das jede Spielefirma auch heute dankbar sein müsste.)

 

Weniger erfreulich ist die Ausstattung dieser Neuauflage: Waren im Original die Karten übersichtlich und klar gestaltet, so sind sie bei DIE 1. MILLION unübersichtlich und chaotisch: Was zuerst auffällt, ist der wirre - bei allen Karten gleiche - Mittelteil. Der Wert der Karten (mit überflüssigen Nullen) und ihre Farbe befinden sich eher undeutlich am Rand der Karte. Dass die Million im Spiel nur 800.000 Einheiten wert ist, ist zwar komisch, stört aber nicht (Obwohl es eigentlich unverständlich ist, dass man die hübsche biologische Einkleidung von MONAD durch eine gekünstelte wirtschaftliche ersetzt hat.)

 

Während bei MONAD die Bonus- Farbkombinationen logisch gebildet worden sind, und daher leicht zu merken waren, sind sie bei DIE 1. MILLION unsystematisch und entsprechend schwer zu behalten. Und - wie mir gesagt wurde: Die Farben der Karten sind bei manchen Lichtverhältnissen kaum zu unterscheiden. Last but not least: Auch die Formulierung der Regeln ist - obwohl deutlich am Vorgänger orientiert - weniger präzise und für jemanden, der die Monad-Regeln nicht kennt, vielleicht sogar nicht überall klar verständlich.

 

Dafür sind die millionenschweren Geldsäcke hübscher als die kargen Monaden. (Es soll schließlich nicht nur Negatives gesagt werden! )

 

Trotz dieser Einwände zur Neuauflage: Probiert die 1. Million! Es lohnt sich. In beiden Varianten. Bedenkt man, dass es sich um einen immer noch erfolgreichen - Klassiker handelt, so scheint in diesem Fall die rare Drei-Stern-Wertung gerechtfertigt zu sein.

 

WlN-Wertung:

** * Monad SSS III (M) D UU AA 3-

4(2-4)

*** Die 1. Million SSS III (M) D UU 3-

4(2-4)