VIPS

 

VIPS

Heidelberger Spieleverlag, 1993

2-5 Personen ab 8 Jahren

 

Als ich in essen durch die Hallen spazierte, kam ich auch am Heidelberger Spieleverlag vorbei. Dort ist mir vorerst nur eine große Tafel mit Portraits von Prominenten aufgefallen. Wie sich dann herausstellte, gehörten diese zu einem Spiel. Da die Grafik jedoch derart peinlich war, ersparte ich mir, es sofort auszuprobieren. Als Spieler kam ich aber dann in Wien doch nich darum herum.

 

Eine schmale Schachtel verbirgt wenig Spielmaterial; fünf Männerportraits (jeweils 3-teilig mit Stirn-, Augen- und Kinnpartie) von Boris Becker, Arnold Schwarzenegger, Telly Savalas alias Kojak, Helmut Kohl und Prince Charles, die ich zu erkennen glaube, da auftretende Ähnlichkeiten mit tatsächlich existierenden Prominenten rein zufällig wären, wie ein Hinweis der Spielregel bemerkt. Fünf Frauenportraits ähnlich zufällig ähnlich und jeweils dreiteilig, fünf Ruhmenssäulen sowie jeweils 22 Chips in den Farben Rot, Grün und Blau.

 

Die fünf Männerportraits oder die fünf Frauenportraits werden auf die fünf Ruhmessäulen gelegt. Nun wird laut Spielregel eine Zielperson frei bestimmt (Idealer Bundeskanzler, Idealbesetzung für Rambo Teil 23), wobei die Spielanleitung durch gezwungene Komik auffällt. Jeder Spieler bestimmt nun ein Portrait für diese Zielperson, wobei Ober-, Mittel- und Unterteil aus bis zu drei unterschiedlichen Ursprungsportraits bestehen können (z.B. Oberteil von 3, Mittelteil von 5, Unterteil von 4). Fünf grüne, rote und blaue Chips werden zufällig auf die Portraitteile verteilt - auf jedem Portraitteil ein Chip. Jeder Spieler bekommt nun 3 Chips jeder Farbe, und los geht's.

 

Ein Spielzug besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil muß man einen Farbchip auf eines der Portraitteile setzen. Im zweiten Teilzug kann entweder noch ein Chip gelegt werden, oder zwei Portraitteile miteinander vertauscht werden, soferne zwei Bedingungen erfüllt werden. Es darf natürlich nur Oberteil mit Oberteil usw. vertauscht werden und die beiden Portraitteile müssen die gleiche Kombination an Farbchips aufweisen. Nach dem Tausch werden alle Chips von den ausgetauschten Teilen entfernt. Wenn ein Spieler keinen seiner neun Chips mehr hat, ist das Spiel für ihn zu Ende, wenn auch der letzte Spieler seinen Chip gesetzt hat, ist das Spiel zu Ende.

 

Das Portrait auf der höchsten Ruhmessäule ist nun die Idealbesetzung. Jeder Spieler berechnet seine Punkte, welche sich nach zwei Kriterien richten; wie weit vorne bzgl. der Ruhmessäulen befindet sich der von mir gewählte Portraitteil bzw. von wieviel Spielern wurde dieser Portraitteil noch gewählt.

 

Das Spiel entpuppt sich letztendlich als nettes Taktikspielchen, das auf die gezwungene Komik verzichten könnte. Die entstandenen Portraits waren durchaus witzig, wenngleich die Grafik als mißlungen bezeichnet werden darf - von Neolithibum-burp ist man anderes gewohnt.

 

WIN-Wertung

* VIP W MM SS II UU m