Pussy Cat

 

Das Spiel:

Pussy Cat

Legespiel für 2 Spieler ab 8 Jahren

von Christophe Boelinger

Goldsieber, 2003

 

Die Besprechung:

Rudolf Prossinagg

jaguar66@everyday.com

 

Meine Wertung:

** W SS UUU AA 2 (2) m

 

Wenn man an einem Sommertag in leicht besiedelter Gegend spazieren geht, kann man es immer wieder sehen. Man hört ein Fauchen und lautes Gebell, und wieder ist es mal soweit, eine Katze wird von einem Hund gejagt und rettet sich auf einen Baum. Vorausgesetzt, dass der Ast nicht bricht, ist die Katze da oben in Sicherheit.

 

Genau auf dieser Idee basiert das neue Spiel „Pussy Cat“. Das Spiel ist in einer total herzig bedruckten Schachtel, die für den Inhalt wieder mal übergroß ist. Auf der Schachtel sind Katzen mit Glubsch-Augen zu sehen und ein total bös dreinschauender Hund.

 

Der Inhalt der Schachtel besteht aus einem Baum-Puzzle mit 13 Teilen (das wird das Spiel-Brett) Katzen- bzw. Vogelplättchen, Spielkarten und einer sehr gut geschriebenen kurzen Spielanleitung.

 

Das Spiel beginnt damit, dass man zuerst das Puzzle zusammenbaut. Es entsteht hierbei ein sehr hübsch anzusehender Baum mit links und rechts je 5 Ästen, auf denen je 4 Felder sind. Jeder Spieler legt nun zu jedem Ast verdeckt eine Astkarte. Auf dieser Karte steht wie viele Tiere auf einem Ast sitzen können, ohne dass er abbricht. Jeder Spieler weiß daher nur von der Hälfte des Spielfeldes, wie viele Katzen er auf den Ast setzen kann.

 

Abwechselnd zieht man nun eine Spielkarte von seinem eigenen Stapel (es gibt 2 Kartensets die farblich gekennzeichnet sind). Zieht man eine Karte mit einer oder zwei Katzen so darf man mit der entsprechenden Anzahl von Katzen so viele Felder ziehen, wie auf der Karte vermerkt sind. Zu beachten ist jedoch auch die Farbe der Karte, denn jeder Spieler hat auch Karten, mit denen er Katzen des Gegners ziehen muss. In diesem Fall ist natürlich erlaubt möglichst destruktiv zu ziehen.

 

Zieht man eine Vogelkarte, muss man einen Vogel auf einen Ast setzen. Dieser wird zur Gesamtanzahl der Tiere auf einem Ast dazugezählt.

 

Zieht man einen Hund so ist der Spielzug sofort zu beenden. War es ein kleiner Hund, so wird er aus dem Spiel genommen. Ein großer Hund wird bei der ersten Runde in den Ablagestapel gelegt.

 

Es gibt auch Spielkarten, wo eine abstürzende Katze aufgezeichnet ist. Diese Karte ist in der sonst sehr guten Spielregel nicht erklärt. Da es aber immer eine Katze des Gegners ist, die man abstürzen lassen muss, ist es nicht allzu schwer zu erraten, was gemeint ist.

 

Hat man nun seine Katze bewegt, wird überprüft ob der Ast bricht oder nicht, d.h. dass derjenige der die Astkarte gelegt hat, dies kontrolliert. Der andere Spieler erfährt nur ob der Ast gehalten hat oder nicht. Bricht der Ast, stürzen alle Tiere die auf dem Ast sitzen ab und kommen zurück zum Startfeld. Sie dürfen wieder auf den Baum gezogen werden. Der Ast ist allerdings abgebrochen und wird daher aus dem Spiel genommen.

 

Sind alle Spielkarten das erste Mal gespielt, beginnt der zweite Durchgang. Sobald der dritte große Hund im zweiten Durchgang gezogen wird, endet das Spiel. Sieger ist, der am meisten Katzen auf dem Baum sitzen hat. Haben beide gleich viele Katzen auf dem Baum, gewinnt derjenige, der mehr Katzen auf dem obersten Ast sitzen hat.

 

Das Spiel ist eigentlich als Spiel für Kinder (ab 8 Jahren) konzeptioniert. Ich bin jedoch der Meinung, dass dieses Spiel auch für Erwachsene sehr unterhaltsam ist. Durch gutes taktisches Ziehen ist es möglich, den Spielverlauf sehr stark zu beeinflussen. Durch Opfern von eigenen Katzen, indem man sie auf einen Ast des Gegners zieht, damit er abbricht, kann man ein Spiel, das der Gegner schon so gut wie gewonnen hat, in der Schlussphase durchaus noch umdrehen. Ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu, denn man weiß ja nie, wann der dritte Hund gezogen wird.

 

Kurz gesagt, ein Spiel das sehr viel Spaß macht.