RESTAURANT

 

Besprechung:

Elisbeth Alscher

 

RESTAURANT

von Roland Sieger.

Karten-Lege-Spiel

für 3-6 Spieler ab 8 Jahren.

Flying Turtle Games.

 

Ich sitze breit lächelnd rechts am Tisch, Messer und Gabel bereits in den Händen, schräg hinter mir lehnt Roland Siegers an der Bar, der Graphiker poliert die Gläser hinter der Schank und rechter Hand sitzt das restliche Team von Flying Turtle

Games auf die Tische vertellt. Zwischen uns eilen Kellner hin und her und servieren delikate Menüs und Schnellgerichte. Hier hat sich der Grafiker von Flying Turtle Games, übrigens ein Comics-Zeichner, etwas besonders einfallen lassen und die Mitarbeiter von Flying Turtle am Schachteldeckel abgebildet (mich natürlich nicht, aber Sie haben mich bestimmt trotzdem erkannt).

 

Das Spiel selbst besteht aus einem Spielplan mit 6 x 10 Feldern, die anfangs mit den verdeckten "Menükarten" belegt werden. Der Startspieler nimmt ein Kärtchen aus der äußersten Reihe und setzt einen vorne auf das leere Feld. Nun können die Spieler reihum eine der Karten waagrecht oder senkrecht von zuletzt gezogenes Plättchen aufnehmen und ihre Marker setzen, bis mindestens 30 Karten aufgenommen wurden und die Reihe in einer "Sackgasse" gelandet ist.

Es gibt unterschiedliche Karten:

1) Normale Menükarten mit den Werten 100, 200, 300 oder 600 bedruckt, sie sind die einzigen, die zählen;

2) Menükarten mit einem "reserviert" Marker zusätzlich zum Wert, hier hat der Spieler einmalig die Möglichkeit, mehrere Wertkarten gleichzeitig mit der Reserviert-Karte vor sich abzulegen und damit vor dem bösartigen Zugriff der freundlichen Mitspieler zu schützen, denn zieht ein lieber Mitkellner ein

3) Schnellgericht, präsentiert er die Karte sofort einem anderen Spieler und darf eine Karte aus dessen Hand ziehen (- schwarzer Peter, ätsch). Dann gibt es nur noch

4) die Doppelzugkarte, bei der man gleich nochmals am Zug ist und

5) die Sprungkarte, die dem Spieler ermöglicht, die Kette zu

unterbrechen und woanders das Aufnehmen fortzusetzen.

 

Ist die Aufnahmephase beendet, werden die Punktesummen der ergatterten Menükarten für jeden Spieler notiert und die 2.Phase beginnt. Nun darf der Spieler mit den wenigsten Punkten, wieder am Rand, eine Karte seiner Wahl unter einen beliebigen Marker schieben. Er wird bestimmt ein Menü unter seinen eigenen oder, wenn er besonders boshaft ist, ein wertloses Schnellgericht unter einen gegnerischen Marker legen. Vorsicht, in der blauen Zone dürfen nur Gerichte bis 300.-, in der rosa Zone nur ab 300.- gelegt werden. Schnellgerichte, Sprung- und Doppelzugkarten können überall verwendet werden. Auch in dieser Phase gelten dieselben Regeln: Angelegt wird immer waagrecht oder senkrecht zur zuletzt gelegten Karte, Doppelzug- und Sprungkarte haben wieder ihre Funktion wie beim Aufnehmen.

Kann einer der Spieler nicht mehr legen, weil er die Kette mutwillig in eine Sackgasse geführt hat oder er unschuldigerweise wirklich keine Karte mehr besitzt, (Leibesvisitationen nur mit schriftlicher EInverständniserklärung des Opfers) ist das Spiel beendet. Wer nach der Punkteabrechnung der Werte unter den jeweiligen Marken und aus der 1.Phase insgesamt die meisten Punkte hat, hat gewonnen - ein Oberkellner!

 

Da ich selbst einmal im Gastgewerbe gearbeitet habe, gefällt es mir besonders, dass endlich auch dieser Spielhintergrund aufgegriffen und einem so reizenden, kurzweiligen Familienspiel verarbeitet wurde. Ich bin schon gespannt, was uns Flying Turtle nach Restaurant und Shark noch neues bringen wird.

 

WIN-Wertung: Restaurant WW S I UU AA 3-6