SCHRAUMELN

 

SCHRAUMELN

Autor: Urs Hoslettler

3-8 Spieler ab 14 Jahren

F.X. Schmid

 

Laut Schachteltext handelt es sich bei SCHRAUMELN um "Das ultimative Nonsensspiel um Schriftrollen und Pflaumen" Ob es dieser vollmundigen Ankündigung gerecht wird, werden wir in der Folge zu ergründen versuchen. Der Untertitel führt uns aber auch gleich auf die Spur des geheimnisvollen Titels.

"SCHRAUMELN, was ist denn das?", werden Sie vielleicht fragen. Soviel sei verraten, bei uns müsste das Spiel eigentlich SCHWETSCHKELN, es konnte möglicherweise aber auch ZWOLLEN heißen...

 

Und worum geht es bei diesem komischen SCHRAUMELN? Das seltsame Volk der Schraumen bemisst seinen Reichtum nach Pflaumen. Mit Pflaumen wird aber nicht gehandelt und gefeilscht - oh Frevel! - wie mit schnödem Geld. Nein, die heiligen Schriftrollen regeln alles Nehmen und Geben..."

 

In der hübsch aufgemachten Schachtel finden wir 77 Schriftrollen (Spielkarten im Tarotformat), 100 Pflaumen (violette Chips) und das erhabene Plateau mit

Tempel, Feuer und Garten (der Schachteleinsatz, bestehend aus einem Plastikteil und einer Kartonauflage). 3-8 spiellüsterne Schraumen können sich am Spiel beteiligen. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass es sich bei den Schraumen um sachliche Wesen (also DAS Schraum) handelt. "Wer möchte gerne mitspielen? Ich, aber ich mochte nicht gerne als sächlich gelten.... Also müssen vor dem Spiel die 77 Schrittrollen gut gemischt und 11 davon beiseite gelegt werden. Mit den übrigen 66 Karten bestreitet man das Spiel. Jedes Schraum bekommt 3 Schriftrollen und 7 Pflaumen ausgeteilt. Wer bei Spielende die meisten Pflaumen besitzt, gewinnt. Reihum übernimmt jeder Spieler das Amt des Druiden. Dieser kann von seinen Schriftrollen beliebig viele verlesen - den Anweisungen der Rollen muss unbedingt Folge geleistet werden. Danach zieht der Druide die oberste Karte vom verdeckten Stapel und versteigert sie unter den lieben Mitschraumen.

 

Bei der Versteigerung gelten laut Spielregel "die üblichen weltbekannten Riten". Womit wahrscheinlich gemeint sein dürfte, dass der Druide das erste Gebot abgibt ("...und eröffnet die Versteigerung...) und danach reihum jeder Spieler entweder ein höheres Gebot abgeben oder aussteigen muss. Aber Wie gesagt, hier handelt es sich nur um Vermutungen - nichts genaues weiß man nicht. Spielt aber bei einem Nonsenespiel eh keine Rolle, oder? Bei der Versteigerung gibt es aber doch etwas zu beachten - mitsteigern darf nur, wer nicht bereits 5 oder mehr Schriftrollen besitzt und bietet niemand, bekommt sie der Druide umsonst.

 

Aber jetzt zu den Schriftrollen, denn sie bilden das eigentliche Herz, den Motor des Spieles. Jede Rolle zeigt einen Text, wie etwa: "Alle bringen je die Hälfte ihrer Pflaumen als Fruchtopfer in den Garten." oder "SOFORT - Tausche deine Pflaumen mit denjenigen deines linken Nachbarn".

Das Spiel endet sobald die Schriftrollen aufgebraucht sind. Allerdings können bestimmte Rollen zu einem verfrühten Ende führen, wie etwa "...sobald ein Schraum keine Schriftrollen mehr besitzt". Wer bei Spielende die meisten Pflaumen besitzt, gewinnt.

 

Wie mir das Ganze gefallen hat, wollt Ihr wissen? Gut, sehr gut sogar! Es ist

witzig, turbulent und macht einfach Spaß. Natürlich kann man fast nichts entscheiden, das ist eben so bei einem Nonsensspiel. Denn wer gewonnen hat ist

hier ja gar nicht von Bedeutung. "Der Weg ist das Ziel" lautet der Wahlspruch, denn der Spielwitz liegt in den Aktionen während der SCHRAUMELN-Partie. Und damit ist das Spiel in bester DOLITTLE & WAITE, oder auch LIAR'S DlCE-Tradition. Die Grafik (Res Brandenberger) ist wirklich sehr hübsch und die Aufmachung ist stimmungsvoll. Die Spielregel ist ausführlich und SCHRAUMEN-stilvoll abgefasst und bis auf den genauen Modus der Versteigerung klar und leicht verständlich. Was bleibt mir da noch zu sagen, liebe SCHRAUMEN? Ah la, schnell hinlaufen und kaufen!

 

WIN-Wertung:

** SCHRAUMELN WWW (S) Il UU(U) AAA 4-6 (3-8)

 

P.S.: Eine Kleinigkeit wäre noch anzumerken. Nehmt bitte unbedingt die "Festival der Magie"-Karte aus dem Spiel. Sonst spielt der, der diese Karte spielt, fortan alleine weiter und gewinnt natürlich - wie lustig!