Iron Horse

 

 

Auch 1997 bleibt Dirk Henn mit seinen db-Spielen bei der gewohnten Buchkassettenform in grauen Karton mit Glanzcover - heuer sind es zwei Spiele, eines namens Texas, das andere heißt IRON HORSE und ist - nicht unbedingt überraschend - ein Eisenbahnspiel.

 

Jeder der Spieler repräsentiert eine Eisenbahngesellschaft und Ziel ist es, möglichst lange Strecken zu bauen, damit man möglichst viele Passagiere sprich Punkte ergattern kann.

 

Jeder Spieler bekommt eine Informationskarte darüber, wieviele Ausgangsbahnhöfe ihm zur Verfügung stehen, diese Zahl ist je nach Spieleranzahl verschieden. Auf dem Spielplan sind die Bahnhöfe reihum am Rand eingezeichnet und durchnumeriert, bei 2 Spielern bekommt z.B, einer die ungeraden, der andere die geraden Bahnhöfe.

 

Spielziel ist nun, diese Ausgangsbahnhöfe mit Zielbahnhöfen zu verbinden, dabei wird die Linie wertvoller, wenn sie durch die Stadt (= vier Felder in der Spielplanmitte des 8 x 8 Quadrate großen Spielplans) führt. Dabei kann jeder Bahnhof Zielbahnhof sein.

 

Prinzipiell darf jeder Spieler Plättchen auf jedes Feld des Spielplans legen, das heißt auch neben einen gegnerischen Ausgangsbahnhof, d.h. ein Stück einer sozusagen "fremden" Strecke" bauen. Die Plättchen sind mit Schienenstrecken in unterschiedlicher Kombination versehen, für die erwünschten längstmöglichen Strecken müssen die Netze durchgehend verbunden sein, es ist unbedingt verboten, einen Ausgangsbahnhof mit nur einem Plättchen direkt mit einem Zielbahnhof zu verbinden.

 

Das Spiel endet, wenn alle Plättchen gelegt sind, dann werden die Strecken einfach abgezählt, ein Feld ist ein Punkt, die Mittelfelder in der Strecke bedeuten zwei Punkte pro Feld dieser Strecke, der Spieler mit der höchsten Punkteanzahl gewinnt.

 

Der Reiz des Spiels liegt in den verschiedenen Möglichkeiten, wie man zu den Plättchen kommt, die man legen will/kann/muß:

 

In der einfachsten Variante hat man ein Plättchen, legt dieses und zieht ein neues nach. Zieht man nach, ohne zu legen, MUSS man das gezogene Plättchen legen.

 

Dies kann auch mit einem Vorrat von zwei oder drei Plättchen gespielt werden - man wählt eines der vorhandenen, legt und zieht oder zieht und muß das gezogene legen.

 

Wer's ganz gefinkelt möchte, nützt in jeder der oben beschriebenen Varianten die Markierungen auf Spielplan und Plättchen, die Plättchen müssen so gelegt werden, daß die Markierung auf Plan und Plättchen übereinanderliegt.

 

Die gewählte Variante hat wesentlichen Einfluß auf die Spieldauer, mit jedem vorgegebenen Plättchen wird sie um ca 15. Min länger (natürlich immer nur bezogen auf eine gleiche Spieleranzahl in den einzelnen Varianten), der Spielreiz bleibt davon unberührt. Ganz besonders erfreulich ist, daß das Spiel gleich gut zu zweit wie zu sechst funktioniert. Je größer die Spielerzahl allerdings ist, desto weniger direkten bzw. taktischen Einfluß hat man auf die Streckenlänge, oft wird man d.h. die eigene Strecke von den Spielern "gebaut" bzw. eher "beendet".

 

Die Ausstattung ist einfach, aber zweckmäßig, folierter Karton und Kartonplättchen, eindeutig Marke Eigenbau, aber gut, lohnend, und macht Spaß. Und der Preis ist mit 45.- DM sprich 300.- durchaus akzeptabel.

 

Besprechung von:

Manfred Schreiber, Mondscheingasse 8/13, 1070 Wien, Tel. 01-5220299

 

Das Spiel:

Iron House

2-6 Spieler ab 12 Jahren

von Dirk Henn

db-Spiele, 1997

 

WIN-Wertung:

* Iron Horse A UUU III T(T - je nach Spieleranzahl) W 2-4 (2-6) h

 

Vergleichbare Spiele:

Linie 1 (T, M)

Take it Easy (M)

Tantrix (M)