UNSERE REZENSION

 

MELANGE IN WIEN

 

Café Melange

 

RESERVIEREN IM CAFÉ CENTRAL

 

Café Melange, das neue Spiel des Verlags Clicker-Spiele, zeigt als Titelbild auf der Schachtel eine Kaffeetasse, in der Karikaturen von berühmten Persönlichkeiten sitzen oder stehen.

Als Hintergrundgeschichte dient das berühmte Wiener Café Central als beliebter Treffpunkt bekannter Persönlichkeiten.

 

Im Spiel geht es darum, durch taktisch gut ausgespielte Karten eigene Gäste und berühmte Persönlichkeiten als Kaffeehausbesucher an Tische zu setzen und dafür Siegpunkte zu erhalten.

Nach dem Öffnen der Spielschachtel präsentiert sich folgender Inhalt:

92 Reservierungskarten, 28 Aktionskarten, 124 Marker in 6 Farben, 24 Gäste und 16 Prominentenplättchen, 1 Kellner, 1 Spielplan und 1 Spielanleitung.

Die Reservierungskarten unterteilen sich in die 3 Kategorien Stühle, Tischfarben und Tischformen. Mit diesen Reservierungskarten legen die Spieler die Wünsche der Gäste und der Prominenten fest.

Es gibt Stühle in 4 Farben, Tische in 3 Farben und 3 verschiedene Tischformen.

Mit der ersten gespielten Reservierungskarte für einen eigenen Gast setzen die Spieler jeweils einen Reservierungsmarker an alle in Frage kommenden Tische, um  einen Platz für ihren Gast zu reservieren.

Mit jeder weiteren Reservierungskarte, die für diesen Gast gespielt wird, entfernt man alle Reservierungsmarker, die der nun gespielten Karte nicht entsprechen. Sobald nur mehr 1 Reservierungsmarker für diesen Gast am Spielplan liegt, wird der Gast an den entsprechenden Tisch platziert, dafür erhalten die Spieler die Siegpunkte, die links oben auf dem Gästeplättchen abgebildet sind.

Zu Spielbeginn wurden bereits Prominente am Spielplan an Tische gesetzt und zwei weitere Prominente offen aufgedeckt neben dem Spielplan gelegt, alle übrigen Prominentenplättchen liegen als verdeckter Stapel bereit.

Für die beiden offen ausliegenden Prominentenkarten wurde ebenfalls offen jeweils eine Reservierungskarte aufgedeckt, die unter das Prominentenplättchen gelegt wurde. Entsprechend dieser Reservierungskarte wurden auch für diese berühmten Persönlichkeiten Reservierungsmarker an allen in Frage kommenden Tischen platziert.

Jeder Spieler kann auch jederzeit in seinem Spielzug Reservierungskarten für einen dieser beiden offen ausliegenden Prominenten spielen. Wobei auch hier gilt, dass mit jeder gespielter Reservierungskarte Reservierungsmarker des entsprechenden Prominenten vom Spielplan entfernt werden. Dies geht auch für Prominente solange bis auch hier nur mehr ein Reservierungsmarker für diese berühmte Persönlichkeit am Spielplan liegt, dann wird auch diese an den entsprechenden Tisch gesetzt.

Auch für das Setzen eines Prominenten erhält der Spieler die links oben am Plättchen angegeben Siegpunkte.

Jeder Gast und auch jeder Prominente hat im linken unteren Eck eine weitere Zahl stehen, diese Zahl ist ein Multiplikator. Am Ende des Spiels erhält der Spieler für jeden Gast der mit einem Prominenten gemeinsam an einem Tisch sitzt, das Ergebnis der Multiplikation aus den beiden Zahlen des Gastes und des Prominenten als Siegpunkte.

Die 3 Spielabschnitte sind jeweils 7 Felder lang.

Der Spieler am Zug hat folgende zwei Möglichkeiten. Er kann 1 bis 3 Karten ausspielen und danach 1 Karte ziehen oder er verzichtet auf das Ausspielen von Karten und zieht dafür 3 Karten nach.

Im Zuge der Aktion 1 bis 3 Karten ausspielen, darf der Spieler jedoch maximal 1 Aktionskarte spielen. In jedem der drei Spielabschnitte darf der Spieler nur 1 Aktionskarte ausspielen, dies bedeutet ein Spieler kann im gesamten Spiel maximal 3 Aktionskarten ausspielen.

 

Immer wenn 1 Gast oder 1 Prominenter an einen Tisch gesetzt wurde, wird der Kellner um 1 Feld weiterbewegt. Die Skala am Spielplan für den Kellner ist in 3 Spielabschnitte unterteilt.

Das Spiel endet wenn der Kellner Feld 21 auf dieser Skala erreicht.

Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.

 

In den Testspielen hat sich gezeigt, dass die Regel für die Aktionskarten nicht immer leicht zu überwachen und einzuhalten ist, da es oft schwer nachvollziehbar ist, ob in einem Spielabschnitt bereits eine Aktionskarte benutzt wurde oder ob das Ausspielen der letzten Aktionskarte noch im vorherigen Spielabschnitt erfolgt ist.

Der Mechanismus, durch Ausspielen einer Reservierungskarte Marker an den Tischen zu platzieren und diese durch Ausspielen weiterer Karten wieder zu entfernen, ist sehr interessant und sorgt für ein abwechslungsreiches Spiel.

Das Spiel erlaubt nur in sehr geringen Maße strategische Überlegungen, die Entscheidungen der Spieler sind oft situationsbedingt und dies ergibt daher für das Spiel einen hohen Taktikanteil.

 

Unsere Tests zeigten ein interessantes Phänomen, in den ersten Spielen wo die Spieler das Spiel noch nicht kannten, platzierten sie immer zuerst eigene Gäste an Tischen bevor sie auch Karten für Prominente gespielt haben, erst in späteren Partien ändert dies sich ein wenig, aber auch dann war die Tendenz festzustellen, dass viele Spieler das Ausspielen von Karten eher für eigene Gäste genutzt haben.

Die Spielidee kann als äußerst interessant bewertet werden und sorgt für ausreichend Spielspaß.

 

Leider gibt es jedoch auch 3 Kritikpunkte an dem Spiel. Der erste betrifft die Spielanleitung, die für den doch relativen einfachen Spielablauf viel zu umständlich abgefasst ist.

Weiters muss leider auch die Grafik leicht bemängelt werden, da diese vor allem für Spieler mit einer rot-grün Blindheit nicht gut geeignet ist. Insbesondere die Wahl der Farben türkis und olivgrün für Stühle führt bei solchen Personen zu Problemen.

Der letzte Kritikpunkt betrifft das bereits erwähnte Problem mit den Aktionskarten, da es nicht immer leicht nachzuvollziehen ist, ob in einem Spielabschnitt bereits eine Aktionskarte gespielt wurde.

Wir haben einige Spiele auch probiert diese Regel zu missachten und kamen zu dem Ergebnis, dass diese zwar einen Einfluss auf dem Spielablauf hat, dies jedoch kaum Auswirkungen auf das Gewinnen oder Verlieren hat, daher ist uns die Sinnhaftigkeit dieser Spielregel nicht klar.

Fazit: Das Spiel macht Spaß und lässt ein doch sehr taktisches Vorgehen zu. Der Spielablauf ist abwechslungsreich und ansprechend und ergibt einen guten Wiederspielreiz.

Zur Grafik ist zu sagen, dass sie abgesehen von der angeführten Farbwahl einen hübschen Eindruck vermittelt und für ein gutes Feeling sorgt.

 

Der doch letztendlich einfache Spielablauf und die einfachen, wenn auch umständlich beschriebenen Spielregeln, führen zu einer Einordnung als Familienspiel.

Das Spiel ist gut für Spieler geeignet, die einfache Spiele mit einfachen taktischen Möglichkeiten bevorzugen.

 

Maria Schranz

 

Spieler: 2-4

Alter: 10+

Dauer: 45+

Autor: Stephan Riedel

Grafik: Christian Opperer

Preis: ca. 25 Euro

Verlag: Clicker-Spiele 2013

Web: www.clicker-spiele.de

Genre: Positions- und Sammelspiel

Zielgruppe: Für Familien

Version: de

Regeln: de

Text im Spiel: Nein

 

Kommentar:

Abwechslungsreicher Spielverlauf

Hoher Taktikanteil

Viel Wiederspielreiz

Stimmige Ausstattung

 

Vergleichbar:

Café International

 

Andere Ausgaben:

Derzeit keine

 

Meine Einstufung: 4

 

Maria Schranz:

Café Melange macht Spaß und lässt ein doch sehr taktisches Vorgehen zu.

 

Zufall (rosa): 2

Taktik (türkis): 3

Strategie (blau): 1

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 1

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 1

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0