Ausgebremst

 

Wer mich bereits kennt, weiß daß ich Sportspiele besonders schätze und so konnte ich auch nicht an "Ausgebremst" vorübergehen, denn es könnte ja etwas noch Besseres als Speed Circuit geben.

 

Zuerst entdeckt man drei doppelseitige Spielplanhälften, die laut Anleitung zu insgesamt 8 verschiedenen Kursen zusammengesetzt werden können. Vor dem Start erhält jeder Spieler ein Rennauto und einen farblich dazupassenden Kartensatz. An jedem Rennen nehmen 6 Rennautos teil, auch wenn weniger Spieler mitspielen. Die Spieler wählen sich eine Strecke, oder wenn man mehrere Rennen fahren möchte, die zu fahrenden Strecken, aus. Die Rennstrecken sind in Schwierigkeitskategorien eingeteilt, welche von der Länge der Rennstrecke abhängen. Es werden immer 3 Runden gefahren, wobei mindestens ein Boxenstopp eingelegt werden muß.

 

Doch nun laßt die Motoren heulen, es geht los. Die Startaufstellung der sechs Wagen wird gelost; bei weniger als sechs Spielern wrden die herrenlosen Wagen auf die vordersten Startplätze gestellt. Sollten mehrere Rennen gefahren werden, so ergibt sich die Startreihenfolge der Mitspieler aus dem Zieleinlauf des vorhergehenden Rennens. Jeder Spieler mischt seinen Rennkartensatz, legt ihn vor sich ab und nimmt sich die obersten drei Karten. Sollte ein Spieler an der Reihe sein, so wählt er eine seiner drei Karten, legt sie offen vor sich ab und zieht die entsprechende Anzahl an Feldern. Das Rennen will jedoch gut eingeteilt sein. Die Karten weisen Werte von 1 bis 6 auf der Kartensatz insgesamt 84 Felder. Die Rennlänge beträgt je nachdem ob leicht oder schwer von 74 oder 80 Felder. Diese Felderanzahl ist nach der Ideallinie, das heißt nach der kürzesten Route bemessen. So darf man sich bei einem schweren Kurs nur 4 Extrafelder durch Fahren einer Kurve weiter außen erlauben, oder sollte man aus einer der hinteren Startreihen beginnen müssen, sogar weniger. Für herrenlose Rennwagen wird die oberste Karte ihres Stapels gezogen und der Wagen optimal bewegt, auch wenn er dadurch andere Wagen behindert. (Gegebenenfalls durch die Mehrheit der Mitspieler). Für keinen in Führung liegenden Wagen darf jedoch eine 6er Karte gespielt werden. Sollte man nur 6er Karten auf der Hand haben, so muß man solange warten, bis man eingeholt wurde.

 

Ein Rennwagen wird vorwärts oder diagonal bewegt. Durchgezogene weiße Linien (vor allem in den Kurven) dürfen nicht überfahren werden. Jeder Wagen muß einmal im Laufe des Rennens an die Box kommen. Man sollte sich vor seinem Zug die Rennstrecke genau ansehen, weil es sehr wichtige Felder geben kann, auf denen man eine Kurveneinfahrt oder Ausfahrt oder sogar die Boxenstraße blockieren kann. Da sollte man vielleicht doch lieber die Mittelspur nehmen, die zwar ein Feld mehr kostet, aber sicherer ist, es sei denn ich muß schon riskieren. Wer nach drei Runden inklusive Boxenstopp über die Ziellinie fährt, bekommt entsprechend seiner Plazierung 9, 6, 4, 3, 2 oder 1 Punkte. HJerrenlose Autos bekommen selbst keine Punkte, werden aber bei der Punkteberechnung nicht ausgelassen. Wer nach der vorgegebenen Anzahl von Rennen die meisten Punkte aufweist, hat gewonnen.

 

Sollte man zu fünft oder sechst spielen, so sollte man sich die schweren Kurse noch ein wenig aufheben, da diese nur ganz selten ohne Wagen, die auf der Strecke liegen bleiben, abgehen. Bei fünf oder sechs gleich starken Spielern bedeutet dann die dritte Startreihe schon einen gehörigen Nachteil; gewonnen hat ein solches Rennen bei uns keiner. Daher bietet sich ein schweres Rennen erst an, wenn man die Startaufstellung nicht zufällig bestimmt, sondern aufgrund des vorhergehenden Rennens ermitteln kann. Wer glaubt, dieses Spiel sei sehr ähnlich bereits auf dem Markt gewesen, dem sei hiermit Recht gegeben, es hieß Ave Cäsar und erschien bei Ravensburger.

 

In der Spielanleitung findet sich auch eine Profi-Spielregel, welche auszuprobieren sicher lohnt. Hierbei hat jeder Spieler zwischen drei verschiedenen Kartensätzen zu wählen; einem schnellen mit 19 Karten, einem mittelschnellen mit 22 Karten oder einem langsamen mit 24 Karten. Alle drei Kartensätze haben aber in Summe 84 Punkte. Jeder der drei KArtensätze hat seine Vor- und seine Nachteile und jeder Spieler wird entsprechend seiner Risikobereitschaft und der Rennstrecke auswählen. Weiters legt jeder Spieler ein oder zwei vorgegebene Karten in die Box. Ein Boxenstopp ist nun keineswegs mehr Pflicht, sondern bleibt jedem Spieler selbst überlassen. Bei einem Boxenstopp erhält man die Karten, die zu Spielbeginn eingesetzt werden mußten, zurück.

 

Abschließend sei gesagt, daß es immer wieder gern hervorgeholt wird, allerdings nicht zu oft hintereinander, da uns doch ein wenig der Glücksfaktor zu groß war bzw. der Realitätsgehalt zu gering.

 

WIN-Wertung:

* Ausgebremst WW SS III MM D K U AA 3-4 (3-6)