UNSERE REZENSION

 

WUNDER IM ALL

 

Among the Stars

 

Raumstation mit Karten

 

Among the Stars ist ein Kartenspiel, unser Ziel in diesem Spiel ist die Errichtung einer Raumstation durch Anlegen von Karten, die unterschiedliche Ausbaustufen zeigen, sozusagen eine autarke Stadt um eine zentrale Energieversorung. Jede Karte kostet Geld, fallweise auch Energie (-würfel) und bringt Punkte - teils sofort, teils auch erst am Spielende. 

In vier Runden (= Jahren) ist die Raumstation fertig, auf einem kleinen Spielplan, der nur den Punktestand (etwas unübersichtlich) und die Spielrunden anzeigt ist jederzeit erkennbar, wer in Führung liegt und letztlich der Sieger ist.

 

Zu Spielbeginn wählt Jeder ein Volk und eine Farbe und legt seine Haupt-Reaktor-Karte vor sich auf den Tisch. An diese können weitere Karten, welche die Raumstation bilden, angelegt werden. Der Trick dieses Spiels besteht darin, WO jede Karte zu liegen kommt, da sie an bestimmten Stellen mehr Punkte bringt, oder am Ende weitere Zusatzpunkte generiert. 

Das Spiel beinhaltet 156 quadratische Karten, oben steht der Name, rechts davon der Preis für das Anlegen der Karte, darunter findet sich ein Bild des Ortes, und unterhalb desselben eine Leiste mit Text, der erklärt, wie die in der linken Ecke gelisteten Punkte vermehrt werden können. Hier steht beispielsweise, dass es zwei weitere Punkte gibt, wenn diese Karte neben einer bestimmten anderen zu liegen kommt; ist dieser erklärende Text gelb hinterlegt, dann werden die Zusatzpunkte erst am Spielende addiert.

 

Manche Orte dürfen nur einmal pro Raumstation platziert werden, andere erhöhen sogar ihren Wert, wenn sie mehrmals ausliegen. Fallweise sind Zusatzpunkte limitiert. (z.B.: "1 Siegpunkt pro ausgelegte blaue Karte, maximal acht")

Die Ortskarten sind farblich in fünf Kategorien eingeteilt: Administration - blau, Wirtschaft - gelb, Militär - rot, Erholung - lila und Diplomatie - grün.

Andere Karten (sogenannte "Objective Cards") - von denen nur wenige pro Spiel offen ausgelegt werden - definieren Ziele, die dem Spieler, der sie erreicht weitere Punkte einbringen (z.B.: "5 Siegpunkte für den, der die meisten gelben Karten in seiner Station hat.")

Eine zusätzliche Spielvariante - haben wir eigentlich nie verwendet - erlaubt den Einsatz von sogenannten Konflikt-Karten (Dispute): diese kosten auch Geld, ein Spieler erhält zusätzliche Punkte, die einem anderen abgezogen werden. (Maximal 4)

Nicht zu vergessen, außer dem Haupt-Reaktor können weitere Energie-Reaktor-Karten erworben und ausgelegt werden.

 

Die oben kurz erwähnten Völker haben unterschiedliche Eigenschaften, welche geringe Spielboni gewähren (z.B.: "Garrn'Athak'Nok" darf einmal pro Jahr (= Runde) die Handkarten eines Mitspielers ansehen, ihm eine wegnehmen und eine eigene dafür hergeben.)

 

Nun zum Spielablauf: 

Am Beginn jeder Runde erhalten die Spieler je 6 Handkarten und 10 Geld. Alle Spieler wählen nun eine Karte, die sie verdeckt vor sich legen. Die restlichen Karten werden an den linken Nachbarn weitergereicht (mit jeder Runde ändert sich die Richtung), dann wird die verdeckte Karte aufgedreht, diese erlaubt nun eine von drei Aktionsmöglichkeiten:

1) Die Karte wird an die Raumstation angelegt und ihr Preis bezahlt. (Genau in diesem Moment und zuvor beim Auswählen der Karte beginnt die Grübelei: Wie kann ich mit welcher Karte an welcher Position ein Maximum an Punkten bekommen??)

2) Einen weiteren Power-Reaktor bauen, kostet 1 Geld, die ausgespielte Karte wird abgeworfen. Auf die neue Reaktor-Karte werden - sowie am Anfang auf den Haupt-Reaktor - 2 Energie-Würfel platziert. Manche Orte (Karten) benötigen nicht nur Geld sondern auch Energieaufwand zur Errichtung.

3) Die ausgespielte Karte verscherbeln, um 3 Geld zu erhalten.

Wenn alle Aktionen ausgeführt sind, wird der Siegpunkte-Marker jedes Spielers auf dem Plan um die errungenen Punkte vorgerückt. Beachte: bei den Aktionen 2) und 3) gibt es keine Siegpunkte!

Aus den vom Nachbarn weitergereichten 5 Karten wird nun wieder eine gewählt und die Tüftelei beginnt aufs Neue und so fort bis alle Karten verbraucht sind. Na klingelt‘s schon bei den erfahrenen Spielern: "Among the Stars" ist ein etwas abgewandelter Klon von "7 Wonders".

 

Eine neue Runde beginnt: neues Geld, neue 6 Karten, unsere Raumstation wächst weiter. Mit der Zeit wird sie immer größer (in verschiedene Richtungen) - aber wo kein Platz mehr ist, kann nicht weitergebaut werden. Dies ist einer der Unterschiede zu Bauza's Meisterstück, noch wesentlicher ist die Tatsache, dass nicht nur die Auswahl der richtigen Karte Kopfzerbrechen macht ("diese Karte könnte ich am besten brauchen, aber soll ich diese andere meinem Mitspieler überlassen, der sie sehr gut brauchen kann??...") sondern auch die Frage „wo bringt die neue Karte die meisten Punkte und habe ich noch Platz?!“.

 

Auch bei "Among the Stars" sollte genau beobachtet werden, was die Mitspieler so treiben: Verbaut z.B. einer vorwiegend blaue Karten, weil eine "Objective Card" ausliegt, die dafür Zusatzpunkte gibt, soll ich ihn übertreffen, oder doch lieber mehr Gelbe bauen, die auch Zusatzpunkte bringen; wenn einer schon mehrere Multiplikator-Karten ausliegen hat, wäre es günstiger die eine weitere in meiner Hand zu Geld zu machen als ihm diese weiterzureichen.

 

Die Spielregel ist ausführlich, präzise und lässt keine Fragen offen, nachschlagen ist einfach und rasch erledigt, sie ist liebevoll gestaltet (sogar mit Abbildungen der fiktiven Aliens) aber leider nur in Englisch ebenso wie der Kartentext (immer kurz). Allerdings reichen schon geringe Englischkenntnisse zum Verstehen völlig aus. Neben den Karten besteht das Material aus Karton-Geldmünzen und transparenten Kunststoff Energie-Würfeln.

 

Dieses Spiel aus Griechenland kommt bei uns immer wieder gerne auf den Tisch, der Wiederspielwert ist durchaus hoch, manche Freunde mögen die Tüftelei nicht so sehr andere Mitspieler schätzen gerade diese. Die Spieldauer ist sicher höher als die angegebenen 30 Minuten, wir brauchen ca. 70 - 90 Minuten im Schnitt (allerdings gelten wir als eher langsame Spieler).

 

Im Vergleich zu "7 Wonders" ist der höhere Zeitaufwand zu erwähnen, aber gerade gerne länger planende Spieler bevorzugen "Among the Stars", wobei schon zu vermerken ist, dass dieses Spiel nicht die Eleganz und rundum gelungene Perfektion des Vorbildes aufweist.

 

Christoph Proksch

 

Spieler: 2-4

Alter: 12+

Dauer: 30+

Autor: Vangelis Bagiartakis

Grafiker: Odysseus Stamoglou, Antonis Papantoniou, Giota Vargia

Preis: ca. 35 Euro

Verlag: Artipia Games 2012

Web: www.artiiagames.com

Genre: Aufbauspiel mit Karten

Zielgruppe: Mit Freunden

Version: en

Regeln: en

Text im Spiel: ja

 

Kommentar:

Leichter Einstieg

Bleibt auch bei mehrfachem Spielen interessant und unterhaltsam

Dauert länger als auf der Packung angegeben

 

Vergleichbar:

7 Wonders

 

Andere Ausgaben:

Derzeit keine

 

Meine Einschätzung: 5

 

Christoph Proksch:

Among the Stars ist eine gut gelungene Variante von "7 Wonders", mit etwas mehr Tüftelei und etwas längere Spieldauer.

 

Zufall (rosa): 2

Taktik (türkis): 2

Strategie (blau): 1

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 1

Interaktion (braun): 0

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0