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Alter                   

Spezial                

 

Postverkehr AUF Lokalbahn

 

FIRST TRAIN TO NÜRNBERG

 

Bierproduktion und Handel

 

The “First Train to Nürnberg” von Argentum (AV) folgt the … “Last train to Wensleydale” aus der Feder desselben Spieleautors, nämlich Martin Wallace, erschienen 2009 in der Treefrog Line (TF) Serie bei Warfrog Games. Ich werde die beiden Spiele in der nachfolgenden Rezension vergleichen, muss aber gleich damit anfangen: Wer sich “First Train” kauft, braucht “Last Train” nicht, denn dieses Spiel ist als Bonus in der Argentum-Ausgabe von First Train 2010 enthalten.

 

Macht man die beiden Schachteln nebeneinander auf, bemerkt man sofort, dass die beiden Pläne unterschiedliche Dimensionen haben. Die AV Version ist kleiner (420 x 595 mm) als die TF Ausgabe (560 x 645 mm), aber vom künstlerischen Standpunkt her wesentlich gelungener. Sie ist auf beiden Seiten bedruckt, vorne die Nürnberg-Karte, auf der Rückseite die Wensleydale Karte. Diese hat die gleiche Anzahl Landschaften wie die TF-Version, aber visuell schaut es wie ein anderes Spiel aus.

Die Karten sind in Landschaften aufgeteilt: grüne Täler, braune Hügel mit Landwirtschaft und braune Berge. Jede dieser Landschaften/Regionen kann leer sein oder ein Symbol enthalten, für Bahnstation, Postamt, Brauerei, Käserei oder Steinbruch. Dazu kommen Markierungen für fünf HAUPTbahnhöfe – 2 grüne in Nürnberg Nord und Nürnberg Süd, sowie 3 rote in Fürth, Zirndorf und Oberasbach auf der Nürnberg-Karte und 2 rote für Skipton und den Süden sowie 3 grüne für Harrogate, Ripon und Northallerton auf der Wensleydale Karte.

 

Die verschiedenen Tabellen, die in der TF Ausgabe auf dem Plan aufgedruckt waren, sind in der AV Ausgabe weggelassen worden, diese verwendet stattdessen zwei verschiedene Tableaus für die Tabellen: Eines für die Benutzung der Züge und eines für alle anderen Aktionen wie Rundenzähler, Einflusspunkte, Einflussfelder, Einflusspunkte-Leiste, sowie Gewinn/Verlust-Leiste. Darüber hinaus, sind diese beiden Tableaus ebenfalls doppelseitig, einmal für 2-4 Spieler und einmal für 3-4 Spieler, mit 3 Zügen weniger und 6 Einflussfelder für Einflusspunkte.

 

Das Material ist in beiden Ausgaben dasselbe, der einzige Unterschied ist der Durchmesser der runden Marker, 15 mm in der TF Version und 12 mm in der AV Version, das ergibt sich aus der Größenreduktion für die Schienen auf dem neuen Plan. Es passt alles, allerdings sind die Marker für den Einfluss noch immer zu groß und sie passen schlecht in die Schienen wenn sie zu anderen Markern benachbart sind; da wäre die beste Lösung gewesen, kleine Würfel statt Scheiben zu verwenden. Ein Hinweis, der vielleicht in einer weiteren Ausgabe berücksichtigt werden könnte, aber man kann immer Material aus einem anderen Spiel verwenden, wenn man möchte. Auf jeden Fall höchstens eine kleine Irritation, keinesfalls ein Problem.

 

 

Jeder Spieler bekommt einen Satz hölzerne Marker – 3 Lokomotiven, 9 runde Marker, 15 Streckenteile und 15 Investitionswürfel – in einer der vier Farben (schwarz, blau, gelb und lila). Dazu kommen noch ein Stoffbeutel, 35 rote und 35 grüne Schienenverbindungen, 25 rote und 25 grüne Passagiere und  25 weiße Grundbesitzer sowie 1 schwarzer Rundenmarker, 60 gelbe Würfel als Post-Marker für Nürnberg oder Käse für Wensleydale, 60 graue Würfel als Bier für Nürnberg oder Steine für Wensleydale und 20 Investment-Marker in vier Farben (weiß, braun, rot und grün). Die Regel nennt weiße Würfel, in meiner Schachtel waren sie grau, wiederum kein Problem, nur eine Anmerkung für die Leser.

 

Die Regeln der Argentum Version wurden etwas überarbeitet, aber es gibt keine wirklichen Änderungen und daher halte ich mich in dieser Regel an die neue Version und hoffe, dass Abweichungen für die Wensleydale Regeln dementsprechend vermerkt sein werden. Ein extra A4 Blatt ist für den Startaufbau des Spiels beigelegt, auf der Rückseite findet sich eine sehr nützliche Kurzfassung der Regeln, eine ausgesprochen gute Arbeit von Argentum.


Damit mache ich jetzt endgültig die TF-Ausgabe zu und lege sie ins Regal, ab jetzt beschäftigen wir uns mit der AV Version und mit dem Spiel zu viert.

 

Jetzt muss man das Spiel aufbauen – das ist der … unangenehmste Teil des Spiels, aber es ist sehr, sehr wichtig dass es korrekt geschieht. Alle 120 gelben und weißen (grauen) Würfel kommen in den Stoffbeutel und werden ordentlich geschüttelt: Dann zieht man immer zwei und zwei Würfel heraus und setzt sie in eine der Regionen mit einem Post/Käse oder Bier/Stein Symbol auf der Karte. Wenn man das Nürnberg Spiel verwendet, werden auch alle Würfel verwendet, ansonsten bleiben ein paar im Beutel. Sind alle Regionen belegt,  nimmt man nun jene Steine wieder vom Brett, die falsch liegen, das heißt in einer Region mit nicht passendem Symbol; gelbe Würfel können nicht in den Hügelregionen liegen, diese sind für Bier/Stein gedacht, und gelbe Würfel dementsprechend nicht in den Tälern, diese sind für Post/Käse bestimmt. Die Würfel, die am Plan verbleiben, sind die Waren, die man einsammeln und transportieren muss, um Punkte zu sammeln!

 

Danach kommt das Einsetzen der Passagiere: Man setzt 4 rote und 4 grüne Passagiere auf die 8 Stationen mit einem farbigen Symbol und gibt die verbleibenden 67 Passagiere (grün, rot und weiß) in den Beutel. Dann zieht man entsprechend der Ziffer auf dem Stationssymbol immer zwei oder drei Passagiere aus dem Beutel und belegt so alle Stationen auf dem Plan. Zum Schluss legt man dann noch zufällig die Spielreihenfolge fest und setzt die Rundenmarker ein, und schon kann es losgehen.

 

Das Spielprinzip ist einfach: Man muss ein Schienennetz kreieren, Züge mieten und Waren und Passagiere transportieren um Siegpunkte (VP) zu erhalten. Aber man muss seine Kosten gut im Auge behalten, da es sehr leicht ist, Verluste einzufahren, wenn man nicht aufpasst. Ebenso muss man seinen Geschäftsbereich erweitern, da man am Ende des Spiels zusätzliche Siegpunkte für die erwirtschafteten Kombinationen bekommt; jede dieser Kombinationen besteht aus einem roten und einem grünen Passagier plus einem grauen und einem gelben Würfel.

 

Vor Spielbeginn ist es sehr zu empfehlen, sich die Karte genau anzuschauen um die Waren und Passagiere zu lokalisieren und ein Gefühl für die möglichen Routen zu bekommen, über die man sie erreichen kann, vor allem die kürzest möglichen Routen der Passagiere zu den Stationen in ihrer Farbe. Man muss auch bedenken, dass zwar jeder Würfel einen Siegpunkt bringt, für die Profite aber die grauen Würfel wichtiger sind und man daher zu Spielbeginn mehr graue als gelbe Würfel nehmen sollte. Natürlich verläuft jedes Spiel unterschiedlich, da ja die Würfel am Start zufällig verteilt werden und daher kann sich die Strategie eines Spiel dramatisch von der des nächsten unterscheiden, für mich ein wichtiger Punkt für eine positive Beurteilung des Spiels.

 

Kein Wallace-Spiel wäre komplett ohne eine Bietphase und dieses hier ist keine Ausnahme. Man hat acht Einflussfelder, nummeriert von 1 bis 8, auf dem kleineren Brett, die meisten Einfluss-Farben sind bereits aufgedruckt, aber man muss zu jedem Einflussfeld einen zusätzlichen Marker hinzufügen, der zufällig aus den 20 vorhandenen ausgewählt wird. Die Spieler müssen darum bieten, über zwei dieser Einflussfelder die Kontrolle zu bekommen und verwenden dazu die Einflusswürfel. Das Bietsystem ist einfach: Man setzt einige Würfel in ein Einflussfeld, mindestens 3 auf die Einflussfelder 1-4 und 2 auf die Einflussfelder 5-8, und die anderen müssen überbieten um das Einflussfeld zu übernehmen. Die überbotenen Spieler nehmen ihre Würfel zurück und machen ein neues Gebot in diesem oder einem anderen Einflussfeld, so lange bis jeder Spieler zwei davon kontrolliert.

Diese Phase ist vermutlich die wichtigste des ganzen Spiels: Unerfahrene Spieler sind oft unsicher, welches Einflussfeld denn nun besser sei, aber nach einigen Partien wird die Versteigerungsphase sehr schwierig und intensiv, vor allem wenn einige Einflussfelder die Punkte bieten, die man dringend braucht.

In der Praxis bekommt man Einfluss auf vier verschiedenen Leisten:

Die weiße Leiste ist der Einfluss auf die Regierung und der Spieler mit den meisten Punkten dort baut als erstes Schienen auf dem Plan; wenn man eine bestimmte Region wirklich dringend braucht, ist man gezwungen in Einflussfelder mit den meisten Punkten zu investieren.

Die braune Leiste ist der Einfluss auf Züge, der Spieler mit den meisten Punkten ist der erste der einen Zug mieten kann oder eine Ware einladen kann; also wird man in braune Punkte investieren müssen, wenn man einen bestimmten Zug dringend braucht oder wenn man verhindern muss, dass sich ein anderer Spieler eine dringend benötigte Ware vorher holt, wenn er früher dran ist.

Die roten und grünen Schienen erlauben es, Einflusspunkte auszugeben, um alte Linien an eine der beiden großen Gesellschaften zu verkaufen, um hohe verluste zu vermeiden. Will man also seine Linien an eine bestimmte Gesellschaft verkaufen, muss man deren Farben haben.

Natürlich garantiert der Basis-Mix an Farben, das sind die schon aufgedruckten, dass jeder Spieler genügend verschiedene Punkte bekommt, aber die Einflussfelder 5-8 muss man sich genauer anschauen, da dort die weißen und braunen Punkte dominieren und wenn dort ein zusätzlicher „zufälliger“ weißer oder brauner Marker positioniert wird, werden sie sehr wichtig!

 

Jeder Spieler hat pro Runde 12 Einflusswürfel zur Verfügung, plus eventuelle Reste aus der vorhergehenden Runde; muss man nicht unbedingt alle Würfel ausgeben, kann man sich drei davon behalten um das Maximum von 15 Würfeln für die nächste Runde zur Verfügung zu haben. Oft ist das die einzige Möglichkeit, um ein bestimmtes Einflussfeld zu gewinnen, die man unbedingt braucht. Und immer daran denken, dass weiß zuerst baut und braun Züge bekommt und lädt!

 

Ist die Bietphase abgeschlossen, werden die Einflussleisten dementsprechend adjustiert, dabei muss man genau auf die Reihenfolge achten, denn wer bei einem Gleichstand auf dem anderen Marker sitzt, spielt zuerst. Viele Partien sind dadurch entschieden worden!

 

Nun müssen wir uns mit der operativen Phase beschäftigen: Der Führende auf der weißen Leiste kann nun so viele Streckenteile bauen wie er möchte, vorausgesetzt er hat genug Investitionswürfel. Streckenteile kosten je 1 Würfel, bzw. 2 für Grenzen mit Fluss und verbinden benachbarte. Jede Linie muss in einem Hauptbahnhof starten und man bezahlt 1 farbigen Einflusspunkt für den ersten Streckenteil. In den folgenden Runden kann man neue Streckenteile an existierende Linien ohne Provision anbauen oder eine neue Linie vom selben oder von anderen Bahnhöfen starten. Man muss außerdem einen weißen Einflusspunkt bezahlen, wenn man eine Region mit einem weißen Grundbesitzer betritt, der dann sofort entfernt wird. Man darf keinen Streckenteil zwischen Regionen bauen, die schon durch eine gegnerische Linie verbinden sind oder schon einer großen Gesellschaft gehören, aber man kann die gleiche Region aus verschiedenen benachbarten Regionen erreichen. Man darf auch keine Linien auf oder durch Hügel und Berge bauen, daher gibt es oft Blockaden durch gegnerische Linien.

 

Baut man eine Linie, muss man sie nutzen; hier muss man Waren für Siegpunkte und Profit für die Gesellschaft laden, und Passagiere zu den richtigen Zielen bringen; eine Region mit roten Passagieren ist nutzlos für eine Linie an einer grünen Station. Man muss immer den Vorrat an Waren und Passagieren im Auge behalten, um rechtzeitig eine neue Linie für Kombinationen zu beginnen anstatt eine bestehende Linie auszubauen, z.B. bei 3-4 roten Passagieren und 4-5 grauen Waren kümmert man sich besser um grüne Passagiere und gelbe Waren als um weitere rote und graue.

Man sollte immer daran danken, dass jede Linie die man baut am Ende der Runde einen Profitpunkt kostet, jeder transportierte Passagier und jeder gelbe Würfel bringen einen Profitpunkt, die grauen sogar zwei. Daher sollte man seine Ingenieure im Zaum halten und die Buchhaltung auf Trab für die Kosten/Nutzen-Rechnung!

 

Haben alle ihre Linien gebaut und die Kosten bezahlt betreibt man die Züge. Leider sind die Spieler nicht reich genug, um einen oder mehrere Züge zu besitzen, daher muss man sie jede Runde mieten. Dazu nutzt man die braunen Punkte und das zweite Tableau. Dieses ist in drei Abschnitte geteilt, Züge 3. Klasse kosten 1 braunen Punkt und können eine Mischung von 3 Passagieren/Waren laden, Züge w, Klasse kosten 2 Punkte und transportieren 4 Einheiten und Züge 1. Klasse kosten 3 Punkte und transportieren 5 Ladungen. Jeder Abschnitt hat 4 Züge mit unterschiedlichen Mischungen, von 100% Passagiere bis 100% Waren.

 

Der Spieler mit den meisten braunen Punkten wählt als Erster einen Zug; man sollte die Situation am Plan und den Punktestand jedes Spielers checken bevor man einen Zug nimmt, da es manchmal wichtig sein kann, einen Zug zu nehmen, der für einen Spieler wichtig wäre und Züge übrig zu lassen, die andere nicht kaufen können. Man kann nur einen Zug jeder Klasse kaufen und es kann verheerend sein, der vierte Spieler der Runde zu sein. Die Regeln helfen ein wenig, man kann 3 EInflusspunkte in einen braunen Punkt umwandeln um einen Zug zu bekommen, aber nur, wenn man bereits alle eigenen braunen Punkte ausgegeben hat.

 

Besitzt man bereits mindestens einen Zug, kann man ihn betreiben und Güter und Passagiere aufnehmen; jeder Spieler kann eines davon in „Zug-Reihenfolge“ laden und dann ist der nächste dran, der einen Zug erwerben oder eine Einheit laden kann, und so weiter bis alle gepasst haben. Um einen Passagier aufzunehmen muss man eine Linie haben die durch seine Region führt und in einer Station seiner Farbe endet, so kann ein grüner Passagier geladen werden wenn die Linie in einer der Nürnberg Stationen endet. Um Post aufzunehmen muss man ein Tal mit gelbem Würfel passieren und für Bier muss man eine Station neben einem Hügel mit grauem Würfel erreichen, Pfeile auf dem Plan markieren die passenden Plätze.

Sind alle Züge voll beladen oder es sind keine Passagiere oder Ladungen mehr verfügbar, berechnen alle ihre VPs - Im Spiel zu viert bringt jede Ladung 1 VP, im Spiel zu zweit und dritt bringen die Passagiere aber 1, 2 oder 3 Punkte für Züge 1., 2. und 3. Klasse – und markieren sie auf der Leiste.

Als nächstes wird die Leistung der Gesellschaft ermittelt; jeder Passagier und/oder gelber Würfel bringt einen Profit-Punkt (PP) und jeder graue Würfel zwei. Man addiert seine PP, zieht einen PP pro Streckenteil der eigenen Farbe auf dem Plan ab und adjustiert die Profit/Verlust-Leiste, das Ergebnis kann von -13 bis +5 variieren, wieder muss man die Reihenfolge des Marker Setzens beachten, wer am meisten Profit hat, ist Startspieler der nächsten Runde, die anderen folgen.

Schließlich kann jeder Spieler Kosten für die nächste Runde sparen und unverzweigte Teile seiner Strecken verkaufen, für je zwei Streckenteile kostet dies 1 Einflusspunkt in der Farbe der großen Gesellschaft, der man verkauft. Die Streckenteile werden entfernt und durch solche in der Farbe der Gesellschaft ersetzt.

 

Es ist ausgesprochen wichtig, zum richtigen Zeitpunkt zu verkaufen; meist macht man das wenn man alle verfügbaren Passagiere und Güter verladen hat, natürlich mit Ausnahme der Passagiere der rivalisierenden Gesellschaft, um so einen toten Teil der Strecke loszuwerden. Und – man darf nicht vergessen, dass man nur zwei Verbindungen pro Einflusspunkt dieser Farbe verkaufen darf, daher muss man sehr genau auf die Einflussfelder beim Bieten achten, es kommt oft vor dass man nicht genug Streckenteile verkaufen kann, weil man diese „ewig fehlenden“ Einflusspunkte wieder einmal nicht hat.

 

Wie schon eingangs erwähnt, das Bieten ist wirklich das Herzstück des Spiels; hat man einen Plan für die Runde gemacht und schafft es, alle notwendigen Einflusspunkte zu bekommen wird man sein Projekt umsetzen können, aber wenn man überboten wurde, wird man seine Pläne ändern und eine vernünftige Alternative suchen müssen, um eine vernünftige Menge Siegpunkte zu bekommen. Es sollte eigentlich immer genügend verfügbare Alternativen geben, denn das Spiel erlauft den Spielern einen großen „Spielraum“ und viele Freiheiten, manchmal ist es hilfreich, in einer Runde mit einem Minimum zufrieden zu sein um Würfel für die nächste Runde anzusparen und dort dann umso stärker aufzutreten.

 

Man kann nur davon träumen, als Erster zu bauen, als Erster Züge zu wählen und zu laden, denn das ist unmöglich, aber man muss flexibel sein und Gelegenheiten ergreifen, die sich ergeben. Immer daran denken, wenn man als Erster bauen kann, kann man eine gegnerische Gesellschaft durch Absperren von Routen blockieren, zu Umwegen zwingen oder zum Start von einer anderen Station und ihn so Würfel und Zeit kosten, während man selbst mehr freie Waren zur Disposition hat.

 

Sind die Nürnberg und Fürth Stationen erstmals verbunden, bekommt jeder Spieler mit Streckenteilen in dieser Verbindung einen extra VP pro Streckenteil; in den ersten 2-3 Spielen wird das oft unterschätzt, da man meist sofort verfügbaren VPs nachjagt, aber das ist ein fataler Fehler, der Sieger war immer einer jener Spieler, die die meisten Siegpunkte aus dieser Verbindung herausholten.

Das Spiel endet nach 4 Runden bzw. 5 Runden bei drei Spielern und jeder Spieler zählt nun noch die Siegpunkte seiner Kombinationen, man bekommt 2 Siegpunkte für jedes Set aus je einem roten und grünen Passagier und je einem grauen und gelben Warenwürfel. Wer nun die meisten Siegpunkte hat, gewinnt. Überzählige Waren und Passagiere bringen in dieser Teilwertung keine Punkte.

Wer nun die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.

 

Ein wirklich hinterhältiges Spiel; alles ist einfach und klar von Anfang an und man fühlt sich mit den Mechanismen sehr wohl, vor allem wenn man schon andere Wallace-Spiele gespielt hat. Aber mit fortschreitendem Spiel muss man mehr und mehr vorausplanen, must sich Ziele setzen die man erfüllen muss wie das bestmögliche Gebot abgeben um katastrophale Betriebsphasen zu vermeiden. Wenn man zum Streckenteile bauen dran ist sollte man sich Zeit nehmen die Alternativen zu überprüfen denn man muss sich sicher sein, dass man auch alle Passagiere und Güter bekommt, die man transportieren kann, vor allem die grauen, und man sollte nicht zögern alte Strecken zu verkaufen und neue zu beginnen; Hauptziel ist, möglichst viele Kombinationen zu erreichen.

Meiner Meinung nach ist dies ein weiterer Hit von Martin Wallace, erfahrenen Spielern absolut ans Herz gelegt, aber nichts für unerfahrene Spieler, außer man lässt die Kombinationspunkte weg.

 

Spieler         : 2-4

Alter            : ab 12 Jahren

Dauer           : ca. 120 min

 

Autor           : Martin Wallace

Grafik          : Dennis Lohausen

Titel             : First Train to Nuremberg

Preis            : ca. 40 Euro

Verlag          : Argentum Verlag 2010

                     www.argentum-verlag.de

 

Genre                    : Biet- und Aufbauspiel

Zielgruppe             : Für Experten

 

Version        : en

Regeln         : de en fr kr

Text im Spiel : nein

 

Kommentar:

Variante von Last Train to Wensleydale

Dieses Spiel ist als Bonus inkludiert

Viele verschiede Gewinnstrategien

Im Kern ein Versteigerungsspiel

 

Vergleichbar:

Andere Spiele von Martin Wallace

 

Weitere Ausgaben:

Bei Z-Man Games

 

Meine Wertung : 6

 

Pietro Cremona:

Ein hochinteressantes Spiel, das die Gehirnzellen ordentlich beschäftigt, wieder ein gelungenes attraktives Spiel von Martin Wallace.

 

Zufall                           

Taktik                  3

Strategie__                  3

Kreativität          

Wissen_              

Gedächtnis         

Kommunikation  

Interaktion                   3

Geschicklichkeit 

Action