Yellowstone

 

Das Spiel:

Yellowstone Park

für 2-5 Spieler ab 8 Jahren

von Rosenberg

Amigo, 2003

Spieldauer ca. 45 min.

 

Die Besprechung:

Barbara Prossinagg

prossinagg@gmx.at

 

WIN-Wertung:

** WW S II UUU 2-5 h

 

Spieleabend. Barbara kommt sehr spät: „Hallo alle miteinander!“

Walter: „Spät, aber doch?“

Barbara küsst sich durch: „Ich war noch trommeln! Ich bin eigentlich nur gekommen, um Dagmar das versprochene Buch zu bringen!“

Maria: „Spielst du trotzdem noch was mit uns?“

Barbara: „Klar, wenn es nicht zu lange dauert!“

Dagmar: „Ich hab da was ganz Neues: Yellowstone Park. Klingt sehr interessant.“

Christoph: „Ich hab die Regel schon gelesen. Klingt gut!“

Oskar: „Darf ich auch mitspielen?“

Walter: „Es ist nur für 5 Personen!“

Dagmar: „Macht nichts. Ich erklär es euch und dann schau ich nur zu.“

Oskar: „Willst du nicht mitspielen?“

Dagmar: „Ich schau gern zu.“ Sie öffnet die Schachtel und legt den Spielplan auf den Tisch. Er zeigt eine Landschaft mit einem Fluss. Darüber gelegt ist ein Raster von 7 x 7 Feldern.

Dagmar: „Jeder Spieler nimmt einen Spielstein und stellt ihn auf die Zählleiste am Rand und zwar auf das große Feld mit der 5.“

Walter: „Das ist genial! Da gehen tatsächlich alle Spielsteine drauf!“ Allgemeines Gelächter.

Dagmar: „Die Karten sind von 1 bis 7 nummeriert und in 4 Farben: rot, gelb, grün und blau. Jede Karte gibt es 2x.“

Barbara: „Was bedeuten die Tiere?“

Dagmar: „Ich glaube, die sind nur Verzierung, so wie die Illustration auf dem Plan. Jeder Spieler erhält 6 Karten auf die Hand. Der Rest bildet den Zugstapel. Jetzt wird noch die oberste Karte umgedreht und auf den Plan gelegt, und zwar in die Reihe mit der entsprechenden Nummer und in die mittlere Spalte. Diese Karte eröffnet ein 3x3-Raster, so dass die Karte irgendwo drin liegt. Der nächste Spieler legt jetzt 1 oder 2 Karten ab, und zwar möglichst so, dass sie in das angefangene 3x3-Raster passt. Dabei müssen gleichfarbige Karten in die gleiche Spalte gelegt werden, die Zahlen immer in die entsprechende Reihe. Gleich Karten dürfen aufeinander gelegt werden. Wenn man eine Karte legen will oder muss, die nicht in das Raster passt, legt man damit ein neues 3x3-Raster fest und muss alle Karten, die nicht hineinpassen, vom Plan nehmen und als Minuspunkte verdeckt vor sich ablegen. Belegt man das 8. Feld eines 3x3-Rasters, so erhält man 1 Pluspunkt. Das heißt man zieht seine Figur einen Schritt Richtung 0. Belegt man das 9. Feld erhält man 3 Pluspunkte. Wenn man nur 1 Karte gespielt hat, passiert gar nichts, solange man noch Karten in der Hand hat. Der Zug endet und der nächste ist dran. Wenn man 2 Karten gespielt hat, hat man die Wahl, ob man seine Handkarten vom Zugstapel wieder auf 6 ergänzt, oder ob man auf’s Nachziehen verzichtet. (Außer beim Spiel für 2 oder 3 Personen: dann muss man nachziehen.) Hat ein Spieler keine Karten mehr in der Hand, kann er entweder 6 neue Karten vom Zugstapel nehmen oder er mischt seine Minuskarten und zieht 6 davon. Voraussetzung ist natürlich, dass man so viele Minuskarten hat. Zieht jemand die letzte Karte vom Zugstapel, dann kommt es zu einer Wertung: d. h. jeder zählt, wie viele Karten er im Minusstapel hat und zieht seine Figur entsprechend. Dann werden die Minuskarten von allen wieder zusammengemischt und bilden den neuen Zugstapel. Jeder behält seine Handkarten. Wenn jemand über das Feld 35 zieht, dann hat der gewonnen, der am weitesten hinten ist. Das waren alle Regeln.“

Christoph: „Gehen wir’s an.“

Dagmar teilt jedem 6 Handkarten aus und dreht dann die oberste um. „Blau 4. Genau in der Mitte! Maria fang an!“

Maria legt einen blauen 6er 2 Reihen über der 1. Karte. Sie greift zum Zugstapel. Dagmar: „Du darfst nur nachziehen, wenn du 2 Karten gespielt hast.“

Maria: „Das will ich aber nicht!“

Dagmar: „Dann sag: fertig.“

Maria: „Fertig!“

Christoph: „Wenn ich die gelbe 4 jetzt 2 Spalten weiter rechts lege, ist das 3x3-Raster festgelegt, oder?“

Dagmar: „Genau!“

Barbara legt eine gelbe 5 in die gelbe Spalte und eine rote 5 in die Mitte. Sie zieht 2 Karten nach: 2 Einser: „Na super! Genau die Karten von denen ich geträumt habe!“

Walter. „Meine Karten sind so ein Schmarren!“ Er legt eine gelbe 6 auf den Plan.

Oskar legt eine grüne 5 in die blaue Spalte.

Maria: „Das darfst du nicht! In diese Spalte darfst du nur blaue Karten legen!“

Rudi: „Warum nimmst du nicht die rote 6?“

Oskar: „Äh, du hast Recht.“ Er legt die Karte.

Maria legt eine blaue 5: „Das ist die 8. Karte. Dafür bekomme ich jetzt einen Pluspunkt oder?“

Dagmar: „Ja genau.“

Oskar: „Eigentlich wollte ich noch eine Karte legen!“

Maria zieht ihre blaue 5 zurück: „Na schön!“

Oskar legt eine blaue 5: „Jetzt bekomme ich den Pluspunkt, nicht?“

Maria: „Na schön!“ Sie legt ihre blaue 5 über seine.

Barbara: „Bekommt sie dafür jetzt auch Punkte?“

Christoph: „Nein, nur der 1., der den 8. Platz belegt!“

Maria: „Ich hab aber auch noch eine rote 4 für den 9. freien Platz. Das macht 3 Punkte!“

Christoph legt eine grüne 4 links neben die blaue 4 und nimmt die 3gelben Karten weg.

Barbara: „Du bist so was von destruktiv!“

Christoph spöttisch: „Na das hoffe ich doch!“

Barbara legt eine gelbe 3 rechts neben die rote Spalte: „Jetzt sind nicht nur die 6er draußen, jetzt muss ich auch noch diese grüne Karte nehmen. 5 Minuspunkte auf einmal!“

Walter: „Na super, genau die Karte, die ich gebraucht habe!“ Er legt einen roten 7er und nimmt den 3er und die 4er weg.

Barbara im Tone höchsten Entsetzens: „Was machst du um Himmels willen?“

Walter: „Glaube mir, ich kann nicht anders!“ Er legt einen blauen 7er daneben. „Ich glaube, ich will nicht nachziehen!“

Oskar berät sich mit Rudi, dann legt er eine rote 7 über die von Walter.

Maria legt eine 5, Christoph 2 Siebener.

Barbara, die nur 1er und 2er in der Hand hat: „Das meint ihr doch nicht ernst!“

Maria: „Was gefällt dir nicht?“

Barbara: „Na schau mal!“ Sie legt einen gelben 2er und nimmt alle Karten vom Plan.

Walter: „Vielleicht hast du das Spiel nicht richtig verstanden: Du sollst NICHT möglichst viele Minuspunkte sammeln!“

Barbara: „Ha, ha, ha!“

Walter: „Aber mir geht es nicht viel besser!“ Er legt einen 7er und nimmt den 2er weg. Und dann gleich noch einen 7er daneben.

Oskar zu Rudi: „Und was mache ich jetzt?“

Rudi: „Das ist ziemlich egal. Such dir eine Karte aus. Du musst den 7er auf jeden Fall nehmen!“

Christoph: „Oskar hat seinen eigenen Spieleberater!“ Allgemeines Gelächter.

Oskar legt blau 3 und nimmt den 7er vom Plan.

Maria legt eine rote 3 rechts daneben.

Oskar: „Eigentlich wollte ich noch eine Karte legen!“

Barbara: „Kannst du dich nicht etwas schneller entscheiden?“

Dagmar: „Vielleicht solltet ihr euch wirklich angewöhnen „Fertig“ zu sagen, wenn ihr fertig seid!“

Maria nimmt ihre Karte wieder auf und Oskar legt noch eine blaue 2 unter die 3.

Maria: „Bist du jetzt fertig?“

Oskar denkt einen Augenblick nach, dann füllt er seine Kartenhand wieder auf: „Jetzt bin ich fertig!“

Maria legt ihre Karte wieder hin und noch einen grünen 3er daneben. Sie hat jetzt keine Karten mehr und zieht 6 Karten vom Stapel.

Christoph: „Darf ich eine blaue Karte eigentlich auch in eine neue Reihe legen?“

Dagmar zieht die Spielregel zu Rate: „Nein, du musst sie in die blaue Reihe legen, wenn es eine gibt!“

Christoph: „Schade! Ich hätte lieber mehr Minuspunkte gefressen und die Karten dann gleich wieder aufgenommen.“ Er legt seine letzte Karte ab und zieht 6 neue vom Stapel.

Barbara legt 2 von ihren Einsern.

Walter, der noch immer nur einen 7er in der Hand hat: „Jetzt bin ich dran mit Fressen!“

Barbara: „Jetzt könnte ich mich für deine Bemerkung von vorhin revanchieren!“

Walter: „Vielleicht sollten wir ein extra Spiel starten: Wer kann mehr Minuspunkte machen?“ Er mischt seine Minuskarten und zieht 6 davon.

Barbara: „Immerhin kannst du wenigstens wieder Karten aufheben!“

Walter, nachdem er seine Karten betrachtet hat: „Ich bin nicht sicher, ob ich das wollte!“

Oskar greift nach einer seiner Karten. Rudi mit allen Anzeichen höchsten Entsetzens: „Nicht doch!“

Barbara kichernd: „Rudi stirbt gleich vor Schrecken!“ Jetzt winden sich alle vor Gelächter.

Oskar: „Ich werde das Spiel nie verstehen!“

Rudi trocken: „Das sieht so aus. Nimm doch die!“

Oskar spielt die Karte aus und sagt: „Ich bin fertig!“

Maria spielt wieder 2 Karten aus: „Der Zugstapel hat aber nur mehr 1 Karte!“

Dagmar: „Dann wird jetzt gewertet. Alle zählen ihre Minusstapel.“

Maria ist schnell fertig mit Zählen: „1.“

Barbara: „Ich hab 11 Karten!“

Christoph hat 4 Karten, Oskar 6 und Walter 9. Damit führt Maria ziemlich überlegen.

Christoph: „Ich glaube das ist Marias Spiel!“

Maria lächelt: „Es macht auf jeden Fall Spaß!“

Barbara: „Du hast recht, aber es würde noch mehr Spaß machen, wenn ich vernünftige Karten bekäme!“

Dagmar hat inzwischen die Minuskarten neu gemischt. Maria: „Darf ich jetzt noch eine Karte ziehen?“

Dagmar: „Nein. Christoph ist dran.“

Sie spielen eine Weile weiter. Walter zieht 6 neue Karten: lauter 3er: Er sieht sie fassungslos an, lacht dann und sagt: „Ihr würdet nicht für möglich halten, was ich gerade gezogen habe. Dagmar, das musst du dir ansehen!“

Dagmar wirft eine Blick auf die Karten, lacht und sagt: „Das gibt’s doch nicht!“

Christoph: „Merk sie dir. Wir wollen es auch wissen!“

Walter: „Ganz bestimmt!“

Sie spielen weiter.

Christoph nimmt die letzte Karte vom Stapel.

Barbara: „Noch 8 Minuspunkte. Jetzt habe ich 37.“

Walter kommt auch schon auf 32: „Es ist wie verhext! Immer wenn ich hohe Karten habe, hat Barbara nur kleine und umgekehrt!“

Maria gewinnt knapp vor Christoph.

Barbara: „Spielen wir noch eine Partie? Ich muss doch irgendwann auch gewinnen!“

Maria, Christoph und Walter sind sofort dafür.

Oskar: „Also ich nicht! Ich werde das Spiel nie verstehen!“ Er ergreift die Flucht.

Barbara: „Spielst du jetzt mit, Dagmar?“

Dagmar: „Ich mag eigentlich nicht.“

Christoph: „Rudi?“

Rudi: „Also ich weiß nicht!“

Christoph: „Dann kannst du uns doch zeigen, wie man das spielt!“

Rudi: „Na schön.“ Er setzt sich auf Oskars Platz.

Barbara: „Ich will nicht neben Walter sitzen bleiben!“

Walter: „Ich auch nicht neben dir!“

Sie spielen trotzdem in derselben Position weiter. Barbara und Walter haben auch weiter genau die umgekehrten Karten, aber diesmal ist Walter der Leidtragende. Maria gewinnt wieder, diesmal überlegen.

Christoph, der diesmal nicht so gut abgeschnitten hat und sogar noch hinter Barbara liegt: „Das ist definitiv Marias Spiel!“

Maria lächelt selig: „Ein wunderbares Spiel!“

Walter: „Ich finde auch, dass es sehr interessant ist. Ein total neuer Mechanismus!“

Barbara: „Es ist ein wenig wie Alles im Eimer: Du kannst nicht wirklich was beeinflussen, wenn du keine passenden Karten hast, aber es macht riesigen Spaß!“

Dagmar: „Ein hohes Lob auch an die Spielregel: sehr klar und übersichtlich. Und sie lässt keine Frage offen! Inzwischen habe ich übrigens noch eine Profivariante entdeckt: Man kann an Stelle des normalen 3x3-Rasters auch eine 2x3 Randauslage bilden mit drei Einsern und drei Siebenern.“

Barbara: „Das sagst du uns erst jetzt? Das wäre definitiv was für Walter und mich gewesen. Ich denke wir müssen das in dieser Variante auch noch ausprobieren!“