8 ½

 

Spieleabend. Ziemlich spät. Christoph: „Spielen wir noch was?“

Ralph. „Irgendwas kurzes.“

Barbara: „Wie wär’s mit 8 ½?“

Maria: „Jaaaaa!“

Ralph: „Kenn ich nicht.“

Barbara: „Das ist ein kleines schnelles Kartenspiel. Ein bisschen wie Uno.“

Christoph: „Mit einem ziemlich hohen Glücksfaktor!“

Ralph: „Willst du’s nicht spielen?

Christoph: „Ist nicht mein Lieblingsspiel, aber schön.“ Er steht auf um es zu holen. Barbara erklärt inzwischen Ralph das Spiel. Dann teilt sie jedem 3 verdeckte Karten nebeneinander aus und legt dann 3 offene drauf. „Das sind die blinden und die offenen Karten.“ Sie verteilt die restlichen Karten gleichmäßig an die anderen. „Das ist euer Nachziehstapel. Jeder nimmt 3 Karten auf die Hand. Ziel ist es alle Karten loszuwerden. Wer die niedrigste gelbe hat, beginnt.“

Christoph: „Ich hab eine 1.“ Als kein Widerspruch erfolgt, spielt er sie aus und zieht eine Karte von seinem Stapel nach.

Barbara: „Man muss immer mindestens gleich viel drauflegen.“ Sie legt 3 3er drauf und zieht 3 Karten nach.

Ralph: „Zählt das jetzt 9?“

Barbara: „Nein 3. Eigentlich muss man das ansagen. Also: 3!“

Maria legt eine 5. „5!“

Ralph legt eine 7.

Maria: „Auf eine 5 musst du eine niedrigere Karte legen.“

Ralph: „Na schön!“ Er legt eine 2.

Christoph: „5!“

Barbara legt eine ½ und sagt „5 ½!“

Ralph: „Ich dachte man muss eine niedrigere Karte spielen?“

Barbara: „Ja, aber bei ½ heißt die Ansage 5 ½ steht in der Regel.“

Maria: „Ha! Erwischt! Ich hab eine 6! Angriff!”

Barbara: „Das ist gemein!“ Sie nimmt den Stapel und legt ihn auf die Seite.

Maria spielt eine 2 aus.

Ralph. „7!“

Christoph: „Preistreiber! 7 ½!“

Barbara legt ½: „8!“

Ralph: „Muss Christoph jetzt nicht nehmen?“

Barbara: „Nur wenn ich die nächst höhere ganze Zahl draufgelegt hätte.“

Maria legt einen Geist „8!“

Ralph: „9!“

Christoph legt einen Geist: „9!“

Barbara: „9 ½“

Maria: „Ich hab’ noch einen Geist!“

Ralph legt eine 0.

Barbara: „0 darfst du nur auf eine ganze Zahl legen. Wir sind bei 9 ½! Du kannst einen Geist spielen oder ½.“

Ralph: „Darf ich auch 2 mal ½ spielen?“

Barbara: „Sicher! Und du zählst immer weiter!“

Ralph: „Also 10 ½?“

Barbara: „Ja!“

Christoph: „11!“

Barbara: „Nett von euch!“ Sie nimmt den Stapel und legt ihn auf die anderen Karten, die sie schon hat.

Christoph: „Bist du sicher, dass du das Spiel richtig verstanden hast? Du sollst deine Karten loswerden und nicht alle einsammeln!“

Barbara: „Ha ha ha!“

Ralph: “Ja, ja, wer den Schaden hat …”

Barbara: „Ihr seid soooo lieb zu mir!“

Maria spielt eine 7 aus.

Barbara: „Das meinst du doch nicht ernst?“

Maria: „Doch natürlich!“

Ralph: „Aber jetzt darf ich meine 0 spielen, oder?“

Maria: „Ja.“

Ralph: „0!“

Christoph: „Jetzt kriegst du eine Chance: 2.“

Barbara. „Danke, danke!“

Sie wirft gleich 3 2er ab. „Damit bist du echt gestraft!“

Christoph: „Stark!“

Maria: „Naja, jetzt bist du sie ja los!“

Barbara: „Maria, du bist dran!“

Maria: „7!“

Ralph: “8!”

Christoph legt einen Geist: „8!“

Barbara: „Das wollte ich immer schon mal machen!“ Sie legt eine 8 und ½ gleichzeitig hin: „8 ½!“

Maria legt ½ drauf.

Barbara: „Das darfst du nicht. Auf 8 ½ kannst du nur 8 ½ oder 9 als Angriff oder einen Geist legen!“

Maria: „Na gut, 8 ½!“ Sie legt einen Geist.

Ralph grinsend: „Wenn ich jetzt eine 9 lege ...?“

Barbara ebenfalls grinsend: „Dann nimmt Maria den Stapel!“

Maria: „Nein!“

Ralph: „Doch!“ Er legt eine 9.

Sie spielen eine Weile weiter.

Ralph: „Was passiert, wenn ich keine Karten mehr nachziehen kann?“

Barbara. „Jetzt musst du noch deine restlichen Handkarten loswerden, und dann darfst du mit den offenen Karten weiterspielen.“ Sie legt eine 5.

Maria: „Na super. Wo ich doch keine kleinen Karten habe.” Sie nimmt den Stoss.

Barbara: „Das tut mir aber leid!“

Maria: „LÜGNERIN!“

Ralph: „Ich hab keine gelben Karten.“

Barbara: „Du darfst jede beliebige Karte ausspielen.“

Ralph: Auch das?“ Er legt 3 mal ½.

Barbara: „Ich denke schon. 1 ½.“

Christoph: „3!“

Barbara: „5!“

Ralph: „Jetzt hab ich keine Karten mehr.“

Barbara: „Du kannst dir eine von deinen offenen Karten aussuchen.“

Ralph hat ½, 5 und 9. Er wählt die 5.

Christoph: „8!“

Barbara legt einen Geist.

Maria legt ihre letzte Karte: „9.“

Ralph: „9!“

Christoph: „9 ½!“

Barbara legt einen Geist.

Maria hat 2, 7 und 9 vor sich liegen. „Das war aber nicht nett!“ Sie nimmt den Stoss auf, legt ihn aber diesmal nicht hin, sondern nimmt die Karten in die Hand.

Ralph: „Warum nimmst du die Karten auf?“

Maria: „Weil ich keine Handkarten mehr habe und nicht legen kann.“

Ralph spielt seine letzte offene Karte aus: „1/2.“

Christoph: „1.“

Barbara: „3.“

Maria, die jetzt sehr viele Karten hat, legt gleich 4 7er ab.

Ralph, der jetzt keine offenen Karten mehr hat: „Und jetzt?“

Barbara: „Jetzt musst du dir blind eine deiner blinden Karten aussuchen.“

Ralph: „Und wenn sie nicht passt?“

Barbara: „Dann nimmst du den Stoss in die Hand.“

Ralph mustert seine Karten finster: „Und woher soll ich wissen welche passt?“

Barbara: „Tja öh –„

Ralph: “Am dam des …” Er wählt die Karte ganz rechts. Es ist ein Geist.

Ralph: „Glück muss der Mensch eben haben!“

Christoph legt eine 8.

Barbara kann wieder nicht legen und nimmt den Stoss. „Ich glaube, heute stelle ich einen neuen Rekord in eingesammelten Karten auf!“

Christoph: „Das ist aber immer noch nicht Ziel des Spiels!“

Barbara: „Ich weiß, ich weiß!“

Maria legt 3 6er.

Ralph deckt wieder blind auf. Diesmal ist es eine 2. „Man kann nicht immer Glück haben.“ Er nimmt die Karten auf die Hand.

Christoph legt eine 4.

Barbara: „4!“

Maria legt 2 8er.

Ralph: „Wenn ich jetzt nicht legen kann, muss ich dann die Karten auch auf die Hand nehmen?“

Barbara zieht die Spielregel zu Rate: „Also hier steht: ‚Sobald ein Spieler in der Lage ist, seine offenen Karten auszuspielen, darf er die Karten des Ablagestapels nicht mehr beiseite legen.’ Da du ja jetzt keine offenen oder blinden Karten spielen kannst, denke ich, du darfst sie weglegen.“

Wenig später hat Ralph seine letzte Karte ausgespielt und damit gewonnen. „Welche Bedeutung haben die weggelegten Karten?“

Barbara: Der mit den meisten weggelegten Karten ist Letzter.“

Ralph schaut ihren Stapel an. Ich glaube nicht, dass ihr zählen müsst.“

Barbara: „Ich auch nicht. Eine Runde würde sich noch ausgehen. Sollen wir?“

Maria: „Ja.“

Ralph: „Warum nicht.“

Christoph: Von mir aus.“

Maria teilt aus.

Christoph: „Ich hab eine 2.“

Ralph: „Ich auch. Was passiert jetzt?“

Barbara: Keine Ahnung. Das ist in der Regel nicht vorgesehen. Es gibt übrigens auch keine Regel, was passiert, wenn keiner eine gelbe Karte hat. Ich weiß das, weil es mir beim Spiel zu zweit mit meinem Neffen passiert ist.“

Sie diskutieren eine Weile und beschließen dann, dass Ralph anfangen darf, weil Christoph schließlich die letzte Runde begonnen hat.

 

 (Ich weiß das, mein Neffe liebt es!) Die Spielregel ist nicht immer ganz eindeutig, aber meistens (außer in den beiden genannten Fällen, wer anfängt) kann man eine Lösung herauslesen. Die kleine Schachtel macht es zu einem sehr netten Mitbringspiel für zwischendurch. Im Ganzen eine gelungene Uno-Variante.

 

Spieler         : 2-5

Alter            : ab 8 Jahren

Dauer          : ca. 20 Minuten

Verlag          : Amigo 2005

                     www.amigo-spiele.de             

Autor           : Haim Shafir        

Grafik          : Ran Arieli           

Preis            : ca. 6 EUR                     

 

Genre                    : Kartenablegespiel

Zielgruppe             : Familie, Freunde

Mechanismus         : Karten nach Regeln ablegen

Strategie                : **

Taktik                    : **            

Glück                    : ******                        

Interaktion             : ****                  

Kommunikation      : *** 

Atmosphäre           : *****       

 

Kommentar:

Handliche Verpackung

Auch gut unterwegs zu spielen

Schnell zu spielen

Einfache Regeln

 

Barbara Prossinagg: Ein nettes Spiel mit einem hohen Glücksfaktor, das aber auch zu zweit ganz gut funktioniert.

 

Wenn Sie gerne schnelle Kartenablegespiele wie UNO oder Flix Mix spielen, wird Ihnen auch 8½ gefallen.

 

Barbara Prossinagg

Barbara.prossinagg@spielen.at