Pony Express

 

Pony-Express

Alan R. Moon

Abacus, 1991

2-6 Spieler ab 10 Jahren

 

Der Wilde Westen des vorigen Jahrhunderts besaß ein einzigartiges System der Postbeförderung: Die Post wurde über 3000 km mit dem Pferd befördert, und dies in nur 8-10 Tagen! (vergleicht man diese Leistung mit den Beförderungszeiten unserer heutigen Post, so fragt man sich Warum stellt man nicht wieder auf

Pferde um?)

 

In Pony-Express schlüpft jeder Spieler in die Rolle eines reichen Westmannes, der auf eigene oder fremde Pferde Geld setzt, um einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Es handelt sich also um ein Wettspiel, von denen es schon einige auf dem Markt gibt. Pony-Express garantiert jedoch auch für Leute, die bereits

ein ähnliches Spiel besitzen, eine gute Stunde spannenden Spielspaß.

 

Der Spielspaß zeigt 7 verschiedene Strecken, die alle in einem Ziel zusammenlaufen: Eine kleine Westernstadt, die alsbald durch die Zustellung von Postsendungen beglückt wird. Auf diesen Strecken laufen später die 7 Pferde, auf die aber zunächst Geld gesetzt werden muß. Hierzu dienen die beiden noch auf dem Spielplan befindlichen Tabellen. Geritten wird die lange Strecke mit kleinen Holzpferden, die an sich einen stabilen Eindruck machen und sicherlich auch das nötige Durchhaltevermögen mitbringen. (Vielleicht nur ein wenig unbequem für die ReRer sind?!) Zum Spielmaterial gehören ferner eine Menge Chips (als Geldersatz), die in Stapel zu je 5,4,3,2 und 1 Chip aufgeteilt werden, ein Satz Karten, ein Wertungsblock und ein zehnseitiger Würfel.

 

Das Spiel unterteilt sich in zwei große Abschnitte:

1. Der Poker

2. Das Rennen.

 

Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler eine bestimmte Anzahl von Bewegungskarten und 5 Stapel Poker-Chips (je einen mit 5,4,3,2,1 Chips), dann werden die Farben der 7 Pferde ausgelegt und jedes Pferd erhält bereits eine Bewegungskarte. Die Poker- Phase kann beginnen:

Wer am Zug ist, setzt nun zuerst seinen jeweils höchsten Geld- Stapel auf

ein beliebiges Pferd. Dazu stellt er diesen auf die Poker-Tabelle des Spielplans, damit jederzeit ersichtlich ist, wer wieviel auf welches Pferd gesetzt hat. Danach legt er eine seiner Bewegungskarten bei einem beliebigen Pferd ab. Der nächste Spieler ist an der Reihe, solange, bis alles Geld verwettet ist und jedes Pferd 6 Bewegungskarten erhalten hat. Wie kräftig ein Pferd ist, ergibt sich durch die zugeteliten Bewegungskarten. So haben die Pferde unterschiedliche Wettquoten, die auf der 2. Spielplantabelle markiert werden. Der 2. Abschnitt, das Rennen, kann beginnen:

 

Die Pferde werden nun von denjenigen Spielern geritten, die am meisten Geld darauf gesetzt haben. (Kein Spieler darf aber mehr als 2 Pferde reden!) Hierzu erhalten sie die 6 zugeordneten Bewegungskarten und spielen eine davon aus, wenn sie an der Reihe sind. Durch das Ablegen einer Karte kommt ihr Pferd 1 Feld vor, stimmt die Farbe der Karte mit der des Ausgangsfeldes überein, 2 Felder- nun hat der Spieler aber die Möglichkeit, sein Pferd soweit anzutreiben, daß es 3 oder gar 4 Felder vorsprintet: Will er "schnelles Tempo", so würfelt er einmal mit dem W10. Die gewürfelte Zahl muß kleiner oder gleich der aufgedruckten Zahl auf der Karte sein (die Karten tragen Werte von 1-9). War dies der Fall, so kann sich der Reiter erneut entscheiden: Nehme ich die 3 Felder oder riskiere ich noch einen Wurf für "Riskantes Tempo" und komme dann möglicherweise 4 Felder vor? Wurde aber nur einmal zu hoch gewürfelt, so verfallen alle Bewegungspunkte und der Reiter bleibt auf seinem Startfeld stehen. Gerade dieses Prinzip nach alter Can't stop-Marnier verspricht einige Spannung, die bis zum Schluß des Spiels anhält (Soll ich, oder soll ich nicht ...?) Sobald 3 Pferde das Ziel erreicht haben, ist das Spiel beendet und die Gewinne werden anhand der Wettquoten und Wetteinsätze ausgerechnet, um den Sieger zu ermitteln.

 

Das Spiel läßt sich bereits zu zweit gut spielen, was für ein Wettspiel recht bemerkenswert ist. Insgesamt hake ich "Pony- Express" für ein wirklich gelungenes und spannendes Spiel. Spielplan und Spielmaterial gefallen mir inzwischen nach einer Eingewöhnungsphase recht gut, die Regeln sind leicht verständlich und nicht zu komplex (auch wenn sich das in dieser Besprechung manchmal so anhören mag). Die Feinheiten des Spiels wird man jedoch nicht gleich in der ersten Partie anwenden können, sodaß ein bis zwei Probespiele notwendig sind, um das volle Spielaroma zur Enffaltung zu bringen.

 

WIN-Wertung:

* Pony-Express W SS I U A (2-6)