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Spiel eine Adelsfamilie

 

GONZAGA

 

und werde die mächtigste in Europa

 

Die Gonzaga waren ein altes Adelsgeschlecht in Italien. Nachgewiesen ist der Name seit dem 12. Jahrhundert. In Mantua regierten sie beispielsweise von 1328 bis 1708. Sie verstanden es, durch Heiratspolitik und Käufe ihren Einflussbereich auszuweiten.

Hier findet sich die perfekte Überleitung zu diesem abstrakten Legespiel. Die Spieler versuchen durch Legen von Heiratsbündnissen, in Form von Ringen und sogenannten „Lehen“, das sind hexagonale Teile aus Kunststoff, die stets unterschiedlich aneinandergereiht sind, auf einer alten Europakarte ihren Einflussbereich zu maximieren und dadurch den Sieg zu erringen.

Mit dem Kauf des Spieles erhält man eine gut gefüllte, schwere Schachtel voll von Spielmaterial. Dieses ist das Spielbrett mit der Europakarte, 16 Szenario-Plättchen, 6 Siegel, 1 Gonzaga-Bonus-Plättchen, 16 geheime Aufgaben-Karten, 4 Ablagetafeln, 76 Spielsteine, 1 Karte „Letzte Runde“, 92 Planungs-Karten, 1 Übersichtskarte, sowie letztlich die Spielregel.

Das besondere daran sind sicherlich die modellierten Lehen aus Kunststoff, die einen Großteil des Materials ausmachen.

 

Gonzaga kann man mit zwei bis vier Personen spielen. Zu Beginn des Spieles zieht man nach Anzahl der Spieler ein Szenario-Plättchen. Dieses bestimmt die aktiven und passiven Regionen in Europa. Nun legt man die zugehörigen Siegel auf aktive  und passive Regionen. Danach zieht jeder Spieler eine Geheime Aufgabe-Karte. Durch diese weiß man, welche Orte man im Laufe des Spieles besetzen sollte. Auf diesen Karten sind zwei verschiedene Symbole jeweils drei Mal vorhanden. Je mehr Orte man am Ende besetzt hat, umso mehr Punkte kann man zusätzlich lukrieren.

 

Auch bei Gonzaga geht es darum, am Ende die meisten Punkte sein eigen zu nennen. Punkte erhält man bei Besetzen von Städten und Häfen mit seinen Lehen. Ganze 3 in einer aktiven und nur 1 in einer passiven Region. Diese setzt man sofort auf der Zählleiste. Wenn man dadurch den dritten Hafen mit demselben Symbol besetzt, ist gleich einem Seebündnis, bekommt man sofort gute 10 Punkte. Kann oder will man ein Lehen nicht einsetzen, spendet man an die Kirche und erwirbt dadurch auch 3 Punkte. Ist das Spiel zu Ende, erhält der Spieler mit den meisten zusammenhängenden Lehen noch zusätzlich 15 Punkte und jeder Spieler bekommt noch welche für seine Geheimen Aufgaben-Karten, wie oben beschrieben.

 

Nachdem sich jeder Spieler eine Farbe ausgesucht und seine dazugehörigen Lehen-, Aktions- und Planungskarten genommen und ein Spieler die Karte „Letzte Runde“ als siebente Karte von oben in seinen Lehenstapel gelegt hat, kann das Spiel beginnen.

Jeder Spieler plant seinen Zug zur selben Zeit. Zuerst deckt man die oberste Lehenkarte auf, sucht sich das gezeigte Kunststoffteil heraus und legt es vor sich ab. Danach wählt man die passende Aktions- und Planungskarte aus, indem man sich überlegt, wo, in welcher Region (Hispania, Francia, Brittania, usw…), man das Lehen legen möchte und legt diese verdeckt links auf sein Tableau. Nun decken alle Spieler gleichzeitig ihre Karten auf. Die Aktionskarten, welche anzeigen, ob man leere Felder oder wie viele Häfen, Städte oder beides zusammen mit seinem Lehen bedecken, oder man auch ein Heiratsbündnis schließen muss/darf, zeigen auch an, in welcher Reihenfolge diese Runde gespielt wird. Der Spieler mit der Karte A setzt sein Lehen und  zieht seine Punkte auf der Zählleiste. Danach verfährt der Spieler mit Karte B ebenso und zuletzt jener mit Karte C. Die Karte Königliches Privileg aber erlaubt einem Spieler noch vor der Karte A seinen Zug als Erster zu machen. Dazu muss er allerdings einen Ring (Heiratsbündnis) abgeben, danach zieht er die Karte von seinem Planungskartenstapel, die er in der Planungsphase vorsorglich obenauf gelegt hat.

Wurden gleiche Karten aufgedeckt entscheidet die Lehenkarte die Spielreihenfolge. Die niedrigere Zahl beginnt.

Hat der letzte Spieler sein Lehen gelegt, werden Aktions- sowie Planungskarte offen auf die rechte Seite des Tableaus gelegt. Diese beiden dürfen im nächsten Zug nicht verwendet werden. Ab diesem Zeitpunkt, wissen die Spieler welche Karten die Gegner für den folgenden Zug nicht zur Verfügung haben und man kann seinen Zug dahingehend planen.

Nach der sechsten Runde wird das Spielende eingeläutet. Nachdem die Karte „Letzte Runde“ gezogen wurde, werden unbesetzte Häfen und Städte in den aktiven Regionen gezählt. Sind es vier oder mehr, wird „Letzte Runde“ unter die nächste Lehenkarte gelegt und das Spiel geht weiter. Sind es drei oder weniger, wird diese eine Runde noch fertig gespielt.

 

Im Verlauf des Spieles müssen die Kontrahenten alles im Auge behalten. Die schnellen Punkte mit Häfen und Städten, die Seebündnisse und alles mit dem Ziel möglichst alle sechs Städte von der Geheimen Aufgabe zu besetzen, sowie die meisten verbundenen Lehen zu besitzen. Im Drei- bzw Vier-Personenspiel wird das umso schwieriger. Da nach den ersten Runden relativ klar sein sollte, wer, anhand der Symbole, welche Städte besetzen möchte, tut man sich schwer, alle sechs unter seine Fittiche zu bekommen. Wenn es nicht sogar unmöglich gemacht wird, weil ein Spieler sein Lehen auf „meiner“ Stadt liegen hat und der nächste ein Heiratsbündnis, also einen Ring, auf diese legt.

 

Zu dritt und viert kann es immer wieder vorkommen, dass man sein aktuelles Lehen nicht legen kann, weil es durch die Form nicht passt, sprich es ist nicht mehr genug Platz vorhanden oder weil dadurch eine Burg auf dem Lehen im Wasser stünde, was natürlich nicht sein darf. Dann muss man an die Kirche spenden und erhält „zum Trost“ 3 Punkte. Ob das wirklich tröstlich ist, sei dahingestellt.

Gonzaga ist mit 2 Spielern absolut spielbar. Jedoch macht es sicherlich zu dritt und viert mehr Spaß, weil das Spielfeld ganz schnell eng wird, weil man noch besser planen muss und weil man, last but not least, seinen Gegnern die eine oder andere kleine und größere Gemeinheit zufügen kann. Strategen macht es sicherlich Spaß herauszufinden, mit welcher Taktik man letztlich die meisten Punkte lukriert. Holt man sich die meisten Seebündnisse, oder stört man besser seine Gegner indem man „ihre Städte wegnimmt“, oder geht man doch auf die meisten verbundenen Lehen und gleichzeitig auf die Häfen und Städte in den aktiven Regionen. Durch die Lehenkarten ist ein gewisser Glücksfaktor vorhanden, der jedoch nicht schwer ins Gewicht fällt. Ich denke, Gonzaga wird nicht so schnell langweilig, nicht zuletzt durch die wechselnden Szenarien und Geheimen Aufgaben.

 

Christian Huber

christian.huber@spielen.at

 

Spieler         : 2 - 4

Alter            : ab 8 Jahren

Dauer           : ca. 45 min

 

Autor           : Guglielmo Duccoli

Grafik          : Alberto Bontempi

Titel english  : identisch

Preis            : ca 31,00 Euro

Verlag          : dv Gioci / Abacus Spiele 2009

  www.abacusspiele.de

 

Genre          : Legespiel

Zielgruppe    : für Vielspieler

vergrößern des Einflussbereiches durch Lehen im alten Europa

 

Kommentar:

die Spielanleitung ist gut verständlich, die Spielabläufe sind leicht erlernbar und der Mechanismus funktioniert gut, kein hoher Zufallsfaktor, man erhält viel Spielmaterial für sein Geld

 

Vergleichbar mit:

Siedler von Catan oder Zug um Zug für längstes zusammenhängendes Lehen, ansonsten Spiele mit Vergrößerung des Einflussbereichs

 

Christian Huber

Gonzaga ist ein abstraktes, recht trockenes Legespiel für Strategen und ist eher für Vielspieler geeignet

 

Meine Bewertung: 5

 

Zufall                            1

Taktik                  2

Strategie__                  2

Kreativität          

Wissen_              

Gedächtnis          1

Kommunikation  

Interaktion                   2

Geschicklichkeit 

Action