Flößerwettstrett der Holzfäller

 

Flussfieber

 

Möglichst schnell ans Ende des Flusses

 

Friedemann Friese findet im Fichtenwald Fäller und Flößer und flutscht freudig flussabwärts – und damit ist meine Fantasie futsch, aber ein Anfang gemacht und das Spiel in immerhin 12 Wörtern zusammengefasst.

Thema der neuesten Idee von Friedemann sind die Holzfäller, die ihre Baumstämme als Flöße flussabwärts bringen und dabei auf Holzstämme im Fluss und andere Hindernisse treffen. Aus einer Auswahl von 6 beidseitig bedruckten Plänen stellt man einen zweiteiligen Flusslauf zusammen, es gibt auch eine Empfehlung für die erste Partie. Dieser Flusslauf wird nun mit den Holzstämmen bestückt. Die Zusammensetzung der Flößergruppe ergibt sich aus der Anzahl der Mitspieler, bei 4 und 5 Spielern spielt jeder mit einem farbigen Pärchen, Mann und Frau, und der fünfte mit der Kombination schwarz/weiß, bei2 und 3 Spielern hat jeder Spieler drei Figuren. Dementsprechend bekommt man auch die Zugkarten für die Figuren, jeweils die 8 Karten für eine Figur und einen Zusatzjoker, in Summe also entweder 17 oder 25 Karten. Diese Karten werden gründlich gemischt und dann als Nachziehstapel verdeckt abgelegt, drei Karten werden auf die Hand genommen.

Die Figuren stehen vor den drei Startfeldern, eines dieser Felder wird mit dem ersten Schritt betreten. Für eine Bewegung spielt man eine der Karten auf der Hand und bewegt die entsprechende Figur, kann die Karte auch ausspielen und die Figur stehen lassen oder auch weniger Felder ziehen. Man kann hin- und her iehen, nur Felsen und Ufer sind tabu.

 

Hat man es geschafft, eine Figur ans Ziel zu bringen, sind verbliebene Karten dieser Figur nun ein Joker für die Figur(en) noch nicht im Ziel. Andere Figuren sind Hindernisse, man darf aber beim Bewegen bis zu zwei Figuren in gerader Richtung Schieben, aber natürlich nicht ans Ufer oder auf Felsen. Zuletzt wird geprüft, ob der Zug für eine Figur oder Figuren auf einem Strömungsfeld endet, wenn ja treiben diese dann um ein Feld in Pfeilrichtung weiter, die Strömung kann aber auch nur zwei Spielsteine bewegen. Und schlussendlich zieht man noch eine Handkarte nach, sind sie zu Ende, wird der Ablagestapel zum Nachziehstapel gemischt.

 

Wer sich jetzt darauf freut, dass ihn ein geehrter Mitspieler ins Ziel schiebt, hat sich zu früh gefreut, man kann die Ziellinie nur im eigenen Zug überschreiten. Passiert es, dass man darüber geschoben wird, muss man warten, bis man selber dran ist. Ist dazwischen kein anderer durchs Ziel gegangen, hat man gewonnen.

 

Hat da irgendjemand Canyon gesagt? Gut beobachtet! Die Flussläufe schauen aus wie ein Canyon! Das Spiel Canyon? Nun, im ersten Moment gibt es eine gewisse Ähnlichkeit, weil man den Fluss befährt, aber in Canyon gibt’s kein Weiterschieben eigener und fremder Spielsteine, und ich muss die genaue Punktezahl ziehen und – und – und ich muss zuerst ein Stichspiel mit Farbzwang spielen und meine Stiche ansagen. Da ist es doch wesentlich einfacher, in die drei Handkarten zu schauen und dann achselzuckend wieder mal ne Karte für den Flößer zu spielen, obwohl man grade die Flößerin bewegen möchte, weil die ja so schön den hinderlichen grünen Flößer vor sich ins Abseits und in die Gegenströmung schieben könnte, aber nichts da, der Flößer muss es sein, weil natürlich der Joker schon vorher verbraucht wurde und leider die dritte Figur auch noch nicht im Ziel und man ihre Karten als Joker nutzen könnte. Also nix mit schieben, eine andere Strategie ausdenken, aja, weiß schon, ich schiebe mit dem Flößer den Holzstamm weiter, damit gerät der in die Strömung und ist dann wenn schon nicht dem grünen dann wenigstens dem roten da vorne im Weg!

 

Fieße Flößer, könnte man in Anlehung an ein anderes Spiel aus der F-Reihe sagen, aber es macht Spaß, auszutüfteln, wie man denn jetzt mit den Karten, die man grad auf der Hand hat, die eigenen Züge optimieren und die Gegner behindern könnte – Spieler mit gutem räumlichen Vorstellungsvermögen sind eindeutig im Vorteil.

 

Alles in allem ein flottes Vergnügen mit simplen Regeln, das zwar nach zufallsdominiert aussieht, da die Handkarten gemischt werden, das aber dennoch einiges an taktischen Möglichkeiten bietet. Fein, flott, familientauglich, facettenreich!

 

Dagmar de Cassan@spielen.at

 

Kid                       

Family                   ein    

Adult                    

Expert                  

 

Alter            8+    

Spezial                 

 

Spieler         : 2-5

Alter            : 8+

Dauer          : ca. 30 min

 

Autor           : Friedemann Friese

Grafik          : Maura Kalusky

Vertrieb        : Verlag

Preis            : ca. 27,00 Euro

Verlag          : 2F-Spiele

                     www.2f-spiele.de

 

Genre                    : Rennspiel

Zielgruppe             : Für Familien

Mechanismen         : Figuren mit Karten bewegen

 

Zufall                    : ****

Wissen                  :

Planung                 : ****

Kreativität              :

Kommunikation      : *****

Geschicklichkeit      :

Action                   :

 

Kommentar:

Hoher Wiederspielwert durch variable Pläne

Einfache Regeln

Sehr hübsche Grafik

 

Vergleichbar:

Bid & Bluff, Canyon

 

Atmosphäre           : ****

 

Dagmar de Cassan:

Fraglos ein fröhliches und freudiges Felderwechseln für Familien!